Manchmal fällt der Apfel eben doch etwas weiter vom Stamm: schon vor 15 Jahren sahnte Jennifer Chambers Lynch für ihr Erstlingswerk “Boxing Helena” eine Goldene Himbeere ab. Jetzt setzt sie in “Unter Kontrolle” erneut alle Hebel in Bewegung, um den gleichen Grad an Verstörung zu erreichen wie ihr ungleich begabterer Vater David in so vielen seiner Filme. Mehr
Cédric Klapisch, bekannt als Regisseur von “L’ Auberge Espagnole”, erweitert die Beziehungskomödie auf sehr exzentrische Art und Weise: der fortpflanzungsunwillige Arthur (Romain Duris) landet auf mysteriösen Wegen in der Zukunft und bekommt es dort mit seiner eigenen Nachkommenschaft zu tun. Denn die löst sich buchstäblich mehr und mehr in Luft auf und hat nur eine Forderung an ihren Vorfahren: ihre eigene Zeugung. Mehr
Da dreht Michael Mann einen Film mit Christian Bale und Johnny Depp – und alle Welt redet nur über die Kameratechnik: das war wohl nicht unbedingt im Sinne des Erfinders. Und tatsächlich, die unwirklich scharfen High-Def-Aufnahmen, die einem förmlich ins Gesicht springen und die vielen zittrigen Handkamerabilder erweisen sich nicht gerade als Glücksgriff. Mehr
Regie-Altmeister Ettore Scola widmet diesen Film der ewigen Stadt Rom: in Anbetracht der Tatsache, dass der Fokus häufig auf anderen großen Metropolen dieser Welt wie Paris, New York, Los Angeles usw. liegt sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung. Mehr
Kathryn Bigelow scheint im ernsten Fach angekommen zu sein: in ihrem neuesten Film heftet sie sich an die Fersen eines Sprengräumdienstes im terrorgeschüttelten Irak. Die Handkamera liefert schmutzige, grieslige, verwackelte Bilder – “The Hurt Locker” ist so nah dran am Geschehen, dass man sich unwillkürlich den Staub von der Stirn wischen will. Mehr
Nachdem seine Frau schon einige Zeit unter der Erde liegt, beschließt Shigeharu Aoyama (Ryo Ishibashi), einen neuen Vertreter des anderen Geschlechts zu finden und bestenfalls auch zu heiraten. Bei diesem Projekt hilft ihm sein Freund Miyuki, der kurzerhand ein Casting organisiert um eine passende Frau zu finden. Das Unterfangen ist von Erfolg gekrönt: er lernt Asami (Eihi Shiina) kennen, eine, wie er später herausfinden wird, geistig arg kaputte Schönheit. Mehr
Was tun in einer Einöde, irgendwo in Venezuela, wo es nichts zu geben scheint als Staub, Schnaps und Langeweile? Jobs bietet nur die ortsansässige amerikanische Ölfirma S.O.C, doch die sind längst vergeben. Doch dann tut sich im Augenblick größter Tristesse die einmalige Chance auf, genug Geld zu verdienen um von diesem verfluchten Fleckchen Erde fliehen zu können. Ein brennendes Bohrloch tief in der Wildnis soll gelöscht werden: durch eine Sprengung mit Nitroglyzerin. Mehr
Das Filmdebüt des erst 24-jährigen Louis Malle weiß noch nicht durchgehend zu überzeugen. Die von wunderschönen Schwarz-Weiß-Bildern getragene Story ist so simpel wie einfach. Der Kriegsveteran Julien Tavernier (Maurice Ronet) hat sich in die Frau seines Brotgebers, des millionenschweren Waffenhändlers Simon Caralar (Jean Wall) verliebt. Dieser steht dem Glück aber im Wege, was läge also näher, als das Hindernis einfach wegzuräumen. Mehr
Untertitel sagen selten die Wahrheit, doch in diesem Fall hätte man mit “Ein Märchen in Angst und Farbe” nicht besser liegen können. Christoph Hochhäusler ist ein junger Regisseur der Berliner Schule, “Milchwald” sein sehenswertes Langfilmdebüt. Die deutsch-polnische Produktion transponiert das altbekannte Grimm’sche Märchen von Hänsel und Gretel in die Gegenwart, die wesentlichen Elemente der Geschichte werden nur leicht variiert. Mehr
Regisseur Walter Hill schlägt in diesem Film eines der dunkelsten und barbarischsten Kapitel der amerikanischen Historie auf, den Mord an der indianischen Urbevölkerung. Der legendäre Apachen-Häuptling Geronimo (Wes Studi) war sicherlich kein Kind von Traurigkeit, wenn es darum ging seine Heimat zu verteidigen – und er ist es auch in diesem Film nicht. Mehr
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