Fahrstuhl zum Schafott
Das Filmdebüt des erst 24-jährigen Louis Malle weiß noch nicht durchgehend zu überzeugen. Die von wunderschönen Schwarz-Weiß-Bildern getragene Story ist so simpel wie einfach. Der Kriegsveteran Julien Tavernier (Maurice Ronet) hat sich in die Frau seines Brotgebers, des millionenschweren Waffenhändlers Simon Caralar (Jean Wall) verliebt. Dieser steht dem Glück aber im Wege, was läge also näher, als das Hindernis einfach wegzuräumen. Geübt im Töten ist Julien, der schon in Indochina und Algerien im Kriegseinsatz war und somit kein Problem damit hat, den perfekten, als Selbstmord getarnten Mord auszuführen. Dank einer Unachtsamkeit geht das Ganze schief: Julien bleibt im Fahrstuhl stecken und Florence (Jeanne Moreau in ihrer ersten Rolle) tingelt durch die nächtliche verregnete Stadt und wartet vergebens auf den Geliebten. Dieses Warten und Hoffen fängt Malle glänzend ein. Dazu nutzt er für die damalige Zeit völlig neue Ausdrucksmittel, indem etwa Florence’ gehetztes Gesicht des öfteren nur im Licht vorbeihuschender Läden und Cafés auftaucht und nicht, wie sonst üblich, das ganze Set perfekt ausgeleuchtet wird. Unterstützend kommt die jazzige Musik Miles Davis’ hinzu, die sich unaufdringlich an das Geschehen anschmiegt. Wäre “Fahrstuhl zum Schafott” nicht ein zusätzlicher, überflüssiger Erzählstrang mit zwei nervenden Teenagern hinzugefügt worden, hätte dieser Film einen weit positiveren Eindruck hinterlassen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Ascenseur pour l’échafaud Land: Frankreich Jahr: 1958 Regie: Louis Malle Darsteller: Maurice Ronet, Jeanne Moreau, Lino Ventura Weitere Infos: IMDB, Amazon
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