Dobermann
Mittwoch, 1. Juli 2009 · Autor: bdm
Was für eine Freakshow: der Haudrauf mit Hündchenfaible, ein kaputter Priester, die schrille Tunte und das taubstumme Flintenweib (Monica Bellucci) – mit diesem wilden Haufen macht Großstadt-Outlaw Dobermann (Vincent Cassel) Paris unsicher. Auch auf der Gegenseite wird nicht warm geduscht: Kommissar Christini (Tchéky Karyo) ist mit Sicherheit einer der durchgeknalltesten Drecksäcke, denen man jemals eine Polizeimarke anvertraut hat. Mehr
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Sechs Menschen im Großstadtdschungel von Los Angeles, irgendwann um 1990/91 herum. Vom Filmproduzenten über die Hausfrau bis zum Automechaniker haben sie alle eines gemeinsam. Sie sind permanent Opfer und Zeugen von Gewalt in einer kalten, unmenschlichen Gesellschaft. “Grand Canyon” von Regisseur Lawrence Kasdan (”Body Heat, “Silverado”) erzählt, wie diese Menschen nun Schritte nach vorne tun. 
Die kriminelle Karriere der James/Younger-Bande bietet Stoff in Hülle und Fülle und wurde auch schon oft genug verfilmt. Wie später auch in seinen Neo-Western “Wild Bill” und “Last Man Standing” präsentiert sich Walter Hill aber auch schon in diesem Frühwerk als miserabler Geschichtenerzähler, dem es einfach nicht gelingen will einen roten Faden zu finden. 
“Es ist wie bei einem Schlangenei: durch die dünne Membran sieht man bereits das vollständig ausgebildete Reptil”. Das ist der zentrale Satz in diesem düsteren, für Ingmar Bergman ungewöhnlich politischen Film. Eine etwas wackelige Thrillerhandlung dient als Gerüst für eine Analyse der deutschen Gesellschaft anno 1923 – zehn Jahre vor Hitlers Machtergreifung. 
Es gibt ein gewisses Standardrepertoire an Phrasen und Satzbausteinen, mit denen Filme wie dieser in den Feuilletons landauf, landab beschrieben werden. Von entschleunigten, intimen Bildern und mikroskopierten Seelenzuständen ist dann immer die Rede. Und hinterher, so geht es zumindest mir, weiß man nie so genau ob man es nun mit einem Meisterwerk zu tun hat oder ob sich gewisse Herrschaften einfach nur gerne Beifall klatschen hören. 
Michael Manns Remake seines eigenen TV-Films “L.A. Takedown” (1989) gilt als einer der herausragenden Thriller der 90er Jahre und zeigt den Regisseur auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Es gibt nicht viel, was an diesem Film nicht perfekt ist. Mit Al Pacino und Robert de Niro stehen zwei Halbgottheiten des Gangsterkinos erstmals gemeinsam vor der Kamera, dank Val Kilmer, Ashley Judd, Jon Voight und Tom Sizemore sind auch die Nebenrollen glänzend besetzt. 
Wie frei der Wille wirklich ist, diese Frage dürfte für den Triebtäter Theo (Jürgen Vogel) schwerlich zu beantworten sein. Zu sehr erliegt er immer wieder dem Drang, sich an Frauen vergreifen zu müssen – gefühllos, fast marionettenartig, mit versteinerter Miene. Bei diesem Kampf gegen sich selbst begegnet ihm die ebenfalls stark belastete Nettie (Sabine Timoteo) mit der er fortan Gutes wie Schlechtes teilt. 
Drei alte Dandys mit einem gemeinsamen Geheimnis werden fast zeitgleich vom Blitz getroffen – der mit allen Wasser gewaschene Detektiv Vidocq nimmt die Ermittlungen auf. Schnell kommt er einem mysteriösen Phantom mit Spiegelmaske auf die Spur, das eine Blutspur durch das Paris des Jahres 1830 zieht. Das Filmdebüt von Pitof ist nicht nur eine Mischung aus Action-, Fantasy- und Historienfilm, sondern auch ein wahres Sammelsurium skurriler Gestalten. 
Als der arbeitslose Clown Louison (Dominique Pinon) als Hausmeister in einem heruntergekommenen Mehrfamilienhaus anheuert, ahnt er nicht, dass er mitten zwischen die Fronten eines Krieges zwischen durchgeknallten Vegetariern und Fleischfressern gekommen ist. Allein die nette Metzgerstochter sieht, in welcher Gefahr er schwebt und versucht, ihm zu helfen. 
Der “Stiffler” aus “American Pie” mal wieder, von dem immer noch keiner so genau weiß, wie er im richtigen Leben eigentlich heißt. Was entschuldbar ist – Machwerke wie “Ey Mann, wo is’ mein Auto” und “Ein Duke kommt selten allein” gehören nicht unbedingt zu den Filmen die man wenigstens einmal im Leben gesehen haben muss. 