Grand Canyon
Sechs Menschen im Großstadtdschungel von Los Angeles, irgendwann um 1990/91 herum. Vom Filmproduzenten über die Hausfrau bis zum Automechaniker haben sie alle eines gemeinsam. Sie sind permanent Opfer und Zeugen von Gewalt in einer kalten, unmenschlichen Gesellschaft. “Grand Canyon” von Regisseur Lawrence Kasdan (”Body Heat, “Silverado”) erzählt, wie diese Menschen nun Schritte nach vorne tun. Über Unterschiede in Hautfarbe und Einkommen hinweg wird Verantwortung für den Anderen übernommen. Ein sicher und routiniert erzählter Episodenfilm mit hochkarätigen Schauspielern, der aber von Anfang an in seichten Gewässern unterwegs ist. Probleme werden hier einfach aus der Welt geschwatzt oder lösen sich gleich ganz von selbst in Luft auf. Wenn schon kommunikationslastiges Beziehungskino, dann bitte mit spitzer Feder geschrieben. In “Grand Canyon” aber wird dem Zuschauer eher noch das Denken abgenommen: ständig werden Offensichtlichkeiten breitgetreten und darüber hinaus darf jeder Schauspieler mindestens einmal über das grobe, harte Leben in der Stadt der Engel lamentieren. Wer Streicheleinheiten für’s Gemüt sucht, dürfte hier goldrichtig sein. In Anbetracht der Tatsache, dass nur ein Jahr nach dem Kinostart die Rodney King Riots ausbrachen, macht der Film aus heutiger Sicht allerdings einen ziemlich naiven Eindruck.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Grand Canyon Land: USA Jahr: 1991 Regie: Lawrence Kasdan Darsteller: Danny Glover, Kevin Kline, Steve Martin, Mary McDonnell, Jeremy Sisto Weitere Infos: IMDB, Amazon
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