Long Riders
Die kriminelle Karriere der James/Younger-Bande bietet Stoff in Hülle und Fülle und wurde auch schon oft genug verfilmt. Wie später auch in seinen Neo-Western “Wild Bill” und “Last Man Standing” präsentiert sich Walter Hill aber auch schon in diesem Frühwerk als miserabler Geschichtenerzähler, dem es einfach nicht gelingen will einen roten Faden zu finden. Schlaglichtartig werden einzelne, völlig unzusammenhängende Episoden aus dem Leben der Bande präsentiert. Bank- und Zugüberfälle, Saloonschlägereien, diverse Affären, interne Streitigkeiten, die Flucht vor den Pinkertons und zuletzt noch hastig hingeklatscht die Ermordung von Jesse James – das ist schlicht und einfach zuviel für einen Streifen von gerade einmal 95 Minuten Länge. Wie immer bei Hill ist der Bleigehalt hoch. Zahlreiche Schießereien sind zu sehen, bei denen man sich mit ausgiebigen Slowmos von einschlagenden Kugeln und zerberstenden Fensterscheiben aber keinen Gefallen getan hat.
Dabei ist der Cast äußerst beachtlich. Sämtliche Brüderpaare im Film werden auch von realen Brüder dargestellt: die Carradines sind die Youngers, die Keaches die James, die Quaids die Millers und die Guests die Millers. Umso bedauerlicher also, dass sie alle es mit einem so chaotischen, völlig zerfaserten Drehbuch zu tun haben.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Long Riders Land: USA Jahr: 1980 Regie: Walter Hill Darsteller: David Carradine, Keith Carradine, Robert Carradine, James Keach, Stacy Keach, Dennis Quaid, Randy Quaid, Christopher Guest, Nicholas GuestWeitere Infos: IMDB, Amazon
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