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Tyrannosaur

Mittwoch, 19. Oktober 2011 · Autor: Reiskorn

tyrannosaur_sceneMit “Tyrannosaur” liefert Eigentlich-Schauspieler Paddy Considine sein Spielfilmdebüt als Regisseur ab. Und was für eins. Denn “Tyrannosaur” ist ein knallhartes Drama, ein emotionaler Brocken, wie er im Buche steht. Grau, trist und nochmal grau-trist begibt er sich dabei in die Abgründe seiner beiden Protagonisten, denen das Leben derart hart entweder mitgespielt hat oder noch mitspielt, dass alle Hoffnung auf ein versöhnliches Ende vergebens scheint. Das Drama ist so unfassbar groß und die seelische Zerrissenheit so fortgeschritten, dass ein tierlieber Mensch Tiere tötet und ein anderer, gottesfürchtiger anfängt, an seinem Glauben zu zweifeln – es handelt sich hierbei um eine äußerst intensive Charakterstudie über Zwei, die in ihrem körperlichen und noch mehr seelischen Fegefeuer festsitzen. Deren gemeinsames Elend sie zwar zusammenführt, aber nur kurz und eher zweckmäßig, zunächst einmal auch gar nicht gewollt. Eine solche niederschmetternde, wie genau betrachtende Grundprämisse und die enorme Fokussierung auf die beiden Hauptfiguren verlangt natürlich eine fast schon unmenschlich anmutende, emotionale Involvierung seitens der Schauspieler – eine wahre Herkulesaufgabe. Doch was Peter Mullen und Olivia Colman zeigen, ist nicht weniger als absolut großartig und aller bisheriger wie auch etwaiger zukünftiger Ehren wert und Kern des ganzen Films. tyrannosaur_coverDie innere Getriebenheit ihrer Figuren bringen sie vollkommen auf den Punkt und machen somit das Leid vollends sicht- und irgendwie auch nachvollziehbar. “Tyrannosaur” ist damit ein beachtliches Regiedebüt und sehr schwerer Tobak, der aber mal gesehen werden sollte.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Tyrannosaur Land: UK Jahr: 2011 Regie: Paddy Considine Darsteller: Peter Mullan, Olivia Colman, Eddie Marsan Weitere Infos: IMDB

Redaktion:
★★★★★★★★☆☆ 

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Ein Kommentar für "Tyrannosaur"

  1. 1 Der Geschmack von Rost und Knochen – Movie Shack - Kino und Filme wie nie zuvor schrieb am Samstag, 5. April 2014 um 23:52 Uhr:

    [...] Film als solches stehen beide deutlich im Schatten des 2011er Regiedebüts von Paddy Considine “Tyrannosaur”, das sehr ähnlich von zwei gebeutelten Menschen handelt, die einander brauchen, um wieder in die [...]

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