Der Start
Marc (Jean-Pierre Léaud) ist ein 19-jähriger Träumer, wie er im Buche steht – was eigentlich aber auch ganz normal ist für einen Typen in seinem Alter. Als Friseurlehrling ist er dazu angehalten, immer nett, höflich und zuvorkommend zu sein. Als Gegenpart bzw. als Ausgleich dienen ihm Autorennen und, ganz grundsätzlich, schnelle Autos. Diese kann er sich mit seinem kleinen Gehalt natürlich nicht leisten. So “leiht” er sich gerne einmal den Porsche seines Chefs aus, um nächtliche Runden durch die Stadt zu drehen. Nun steht aber ein größeres Rennen kurz bevor und gerade in diesem Moment verliert Marc die Möglichkeit, das Auto des Chefs zu nutzen. Der Film von Jerzy Skolimowski handelt von der Suche nach einem brauchbaren Ersatz. Aber nicht nur die Filmfigur Marc liebt schnelle Autos, sondern augenscheinlich auch der Regisseur. In gefühlt endlosen, häufig wiederkehrenden immer gleichen, Fahrsequenzen arbeitet der Regisseur seine Leidenschaft am bald genervten Zuschauer ab. Dabei ist dieses Autorennen in “Der Start” eigentlich ja nur eine Thematik unter anderen. Vielmehr versucht Marc nämlich aus den festgefahrenen, von der Gesellschaft geforderten Korsett auszubrechen, etwas vom Leben mitzubekommen, seine Jugend auszukosten. Ja, man merkt deutlich, das der Film von 1967 ist. Ebenso wie Marc versucht zu dieser Zeit auch die Nouvelle Vague, aus den festgelegten Erzählformen des zeitgenössischen Kinos auszubrechen. Manchmal ist dies tatsächlich auch gelungen, nur wirkt im Fall von “Der Start” einiges nicht rund, zu gewollt (wohl das große Problem der Nouvelle Vague) und deshalb mit der Zeit ziemlich anstrengend.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Land: Belgien Jahr: 1967 Regie: Jerzy Skolimowski Darsteller: Jean-Pierre Léaud, Catherine-Isabelle Duport, Jacqueline Bir Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren