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Zodiac – Die Spur des Killers

Sonntag, 8. Februar 2009 · Autor: bdm

Zodiac FilmszeneDavid Fincher hat Kinomonumente wie “Sieben” und “Fight Club” errichtet – und scheitert in “Zodiac” grandios am eigenen Perfektionismus. Schon der Titel betreibt Etikettenschwindel: hier geht es zähe 151 Minuten lang gar nicht so sehr darum, dem berühmt-berüchtigten Bay-Area-Serienkiller bei seinem blutigen Handwerk über die Schulter zu schauen; bereits nach 40 Minuten hat der namenlose Mörder seinen letzten Auftritt. Mit ihm verschwindet auch auch der Thrill aus diesem Film, der sich darin gefällt, den Zuschauer hinzuhalten und wiederholt an der Nase herumzuführen. Zodiac Cover“Zodiac” jagt in wilden Zeitsprüngen von 1968 bis in die frühen Neunziger: wir sehen Polizisten und Zeitungsmenschen, die über das ausgiebige Diskutieren, Grübeln und Akten wälzen ihre Familie vernachlässigen, zur Flasche greifen, kalte Zyniker werden. Spannend ist das selten, auch der dramatische Anspruch ist überschaubar. “Zodiac” ist dermaßen überpenibel, dass man fast schon auf Slow Motion Takes vom Bleistiftspitzen und Kaffeekochen wartet…

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Zodiac Land: USA Jahr: 2007 Regie: David Fincher Darsteller: Jake Gyllenhaal, Mark Ruffalo, Robert Downey Jr. Weitere Infos: IMDB

Redaktion:
★★★★☆☆☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 5.9/10 (8 Bewertungen eingegangen)
Zodiac - Die Spur des Killers, 5.9 out of 10 based on 8 ratings

2 Kommentare für "Zodiac – Die Spur des Killers"

  1. 1 UnLieutenant schrieb am Montag, 16. Februar 2009 um 19:15 Uhr:

    ich muss sagen, das ist genau die art von crime drama, die mir gefällt. wir haben da ja sehr gegensätzliche geschmäcker, bdm (siehe “the shield” diskussion). mir hat gerade gefallen, dass man in die situation der ermittler versetzt wird und dauernd auf frustrierende sackgassen stößt. klar ist das nicht unbedingt besonders spannend, aber zumindest wurde sehr gründlich recherchiert und die wahren begebenheiten umgesetzt. erinnert mich an “scenes de crimes”….

  2. 2 bdm schrieb am Dienstag, 17. Februar 2009 um 00:44 Uhr:

    Der Film hat vielversprechend angefangen und im Normalfall kann man einem Fincher immer was abgewinnen – aber in diesem Fall hat’s einfach nicht ‘klick’ gemacht. Ich denke dass Hauptproblem ist (neben den vielen Orts- und Zeitwechseln und der viel zu langen Spielzeit) dass der Film kein Zentrum hat. Zodiac ist es nicht, Ruffalo nicht, Downey jr. sowieso nicht, der eigentliche “Held” Gyllenhaal tritt erst viel zu spät richtig in Aktion. Außerdem finde ich es nervtötend, wenn man ein (!) Ereignis im Berufsleben der Filmpersonen nimmt und dann alles was sonst noch so passiert in all den Jahrzehnten nur auf dieses Ereignis (in diesem Fall also die Zodiac-Ermittlungen) zuspitzt. Das kommt mir zu einfach vor.

    Dabei fand ich den Messermord am See sehr malerisch, tolle Szene – da hatte ich noch Hoffnung… :-)

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