Zatoichi – Der blinde Samurai
Ein guter Kämpfer kann man offensichtlich auch ohne Augenlicht sein. So zieht Zatoichi völlig blind durch das Japan des 19. Jahrhunderts und räumt alles aus dem Weg was seinem geschickt als Wanderstock getarnten Schwert in die Quere kommt und darauf aus ist, ihn zu töten. Seinen Gegner lässt er bei diesen Aufeinandertreffen wenig Chance zur brauchbaren Gegenwehr, so dass es ist meist nur eine Frage von wenigen Sekunden bis der Boden sich mit – des öfteren übertrieben viel – Blut färbt. Dabei ist Zatoichi eigentlich ein ruhiger, in sich gekehrter Mensch, der seinen Unterhalt mit Glückspiel (stets zum Leidwesen des Spielleiters) und Massagen verdient. Wie immer ist aber etwas faul in der Stadt in der er sich gerade aufhält: die Ginzo-Gang drückt unbarmherzig Kohle raus, wo immer es nur geht. Da kommt so ein zufällig anwesender blinder Angstverbreiter natürlich gerade recht, zumal der auch noch beschließt, gegen die Verbrecher vorzugehen. Wer auf Samurai-Filme steht wird in diesem Werk von Takeshi Kitano (”Hana-Bi”, “Brother”) einen ausgezeichneten Vertreter seines Genres finden. Eine glasklare Optik harmoniert mit gelungenen Kampfszenen und einem selbstironischen Witz, der für die nötige Abwechslung sorgt. Auf die gesamte Lauflänge gesehen, geht “Zatoichi” mit dem Abticken der Minuten leider immer mehr die Puste aus. Diese Atemnot kulminiert in einem Finale, dass diesem Film nicht würdig ist und durch das der positive Gesamteindruck deutlich geschmälert wird.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Zatôichi Land: Japan Jahr: 2003 Regie: Takeshi Kitano Darsteller: Takeshi Kitano, Tadanobu Asano, Michiyo Ookusu Weitere Infos: IMDB, Amazon
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