X-Men Origins: Wolverine
Vatermord, Bruderzwist, Selbstfindung, Liebe, Verrat und Frankenstein’sche Gottspielereien – das erste Spin-Off der erfolgreichen X-Men-Reihe entpuppt sich als ein wahres Potpourri gut abgehangener Kinomotive. In erster Linie ist “X-Men-Origins: Wolverine” also ein ziemlich schneller, greller und überladener Streifen, in dem Regisseur Gavin Hood es an Pathos und Kitsch nicht fehlen lässt. Dabei macht die Introsequenz allemal etwas her, wenn Wolverine (Hugh Jackmann) in einem regelrechten Husarenritt durch sämtliche Großkriege des 20. Jahrhunderts hetzt. Der obligatorische Gewissenskonflikt lässt nicht lange auf sich warten und das Drama kann seinen Lauf nehmen. Am Ende hat der breitkotteletige Superheld seine Adamantiumklauen erfolgreich durch bergeweise Fleisch, Stein und Metall gezogen, sich das ein oder andere Duell mit seinem Intimfeind Sabretooth geliefert … und ist dem Zuschauer trotzdem so egal wie nur irgendwas. Was nicht nur an der grob unsinnigen Story liegt, sondern eben auch daran, dass die Filmfigur Wolverine in etwa so vielschichtig ist wie ein Butterkeks. Was das Psychologische in Comic-Verfilmungen angeht, hat Christopher Nolan mit seinem Reset des Batman-Charakters neue Maßstäbe gesetzt. Im Gegensatz dazu ist “Wolverine” nur simples Effektkino, das in eine Reihe mit Filmen wie “Fantastic Four” oder “Daredevil” gehört.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: X-Men Origins: Wolverine Land: USA Jahr: 2009 Regie: Gavin Hood Darsteller: Hugh Jackman, Brian Cox, Maggie Q, Liev Schreiber Weitere Infos: IMDB, Amazon
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