X-Men: Erste Entscheidung
Das Prequel zur X-Men Filmtrilogie ist, bis auf ein paar vereinzelte Momente, hart albern geworden. Ungeachtet der Comicvorlage sind die stereotypen wie platten Rollen heutzutage eine kleine Zumutung – man sollte meinen, dass man anno 2011 über eine allzu oberflächliche Inszenierung eines USA-Russlands Konfliktes hinwegkommen sollte, auch wenn als historischer Background die nahende Kubakrise angepeilt wurde. Fremdscham und unfreiwillige Komik machen sich im Handumdrehen breit und gehen eigentlich fast gar nicht mehr weg. Fremdscham und Komik entstehen aber auch bei den oft völlig an den Haaren herbeigezogenen, unmotiviert wirkenden, schlecht gespielten und geschriebenen, “romantischen” Szenen. Natürlich müssen in diesem Film die Grundlagen für die späteren Beziehungen gelegt werden, die in den anderen Filmen dann bereits existieren. Aber die Art und Weise, wie das geschieht, ist schon mehr als dürftig. Einem leidtun kann da schon Jennifer Lawrence, die erst Anfang diesen Jahres noch als Beste Hauptdarstellerin für den Oscar nominiert war und hier einige der schlimmsten Dialoge und Sätze der gesamten 130 Minuten sprechen muss. Was für eine Vergeudung an Talent, und von einigen anderen, mehr als peinlich wirkenden Nebenfiguren (kreischender Fledermausmann, Wettermagier und Möchtegern-Satan) soll an dieser Stelle nicht gesprochen werden. Die wenigen Glanzpunkte setzen da schon eher James McAvoy und ein sehr gut aufspielender Michael Fassbender, bei denen sich der spätere Konflikt zwischen Professor X und Magneto entwickelt. Hier kommen dann noch die vernünftigsten Dialoge zustande, und gerade Magneto ist insgesamt gelungen charakterisiert. Das rettet den Film als Ganzes jedoch nicht: Die teils dürftig getrickste Bombastaction vermag nicht umzuwerfen und so bleibt die X-Men Vorgeschichte meilenweit hinter der Qualität der Ursprungstrilogie und ist somit nur Komplettisten und echten Fans wirklich
zu empfehlen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: X-Men: First Class Land: USA Jahr: 2011 Regie: Matthew Vaughn Darsteller: James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence Weitere Infos: IMDB
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren