Wyatt Earp
Nach dem Erfolg von “Silverado” (1985) konnte sich das Duo Lawrence Kasdan/Kevin Costner einen weiteren gemeinsamen Western scheinbar nicht verkneifen. Das Timing für “Wyatt Earp” könnte allerdings schlechter nicht sein, hatte George P. Cosmatos (”Rambo 2″) die Geschichte des legendären Law-And-Order-Recken im actionhaltigen “Tombstone” doch gerade erst ein Jahr zuvor auf die Leinwand gebracht. Abgesehen von den schönen Bildern (Oscarnominierung für die Kamera) ist “Wyatt Earp” ein Film zum Abgewöhnen. Angesichts der erschlagenden Spielzeit von 182 Minuten hätte es eine Stunde weniger auch getan, Costner nervt tierisch in der Rolle des (nicht nur) moralisch überlegenen Gutmenschen und zu allem Überfluss hat man auch noch eine furchtbar mainstreamige Musiksoße über den spannungsarmen Plot gekippt. Da hilft es wenig, dass sich Dennis Quaid in der Rolle des schwindsüchtigen Revolverhelden Doc Holliday nach Kräften müht und zahlreiche weitere Stars von Gene Hackman über Jeff Fahey und Michael Madsen bis zu Isabella Rossellini in den Nebenrollen zu sehen sind. Es gehört schon eine ordentliche Portion Mut dazu, nach einem Hammerschlag wie “Erbarmungslos” überhaupt noch einmal mit einem derart spießigen Westernepos anzukommen. Was bleibt, ist der Ärger über drei Stunden vertane Zeit, nichts weiter.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Wyatt Earp Land: USA Jahr: 1994 Regie: Lawrence Kasdan Darsteller: Kevin Costner, Dennis Quaid, Gene Hackman, Bill Pullman, Michael Madsen, Tom Sizemore, Isabella Rossellini Weitere Infos: IMDB, Amazon
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