Wir waren Helden
Viel ist aus dieser angeblich auf wahren Begebenheiten beruhenden Story sicherlich nicht rauszuholen. Umso überraschender also, dass Regisseur Randall Wallace (”Der Mann mit der eisernen Maske”) ein ganz ordentliches Kriegsdrama hinbekommen hat – zumindest hinsichtlich der Kampfszenen. Wirklich gut ist “Wir waren Helden” deshalb noch lange nicht. Schauplatz des Films ist ein kleiner Landeplatz irgendwo in Vietnam. Dort muss der alte Haudegen Colonel Moore (Mel Gibson) seine kleine Einheit gegen einen zahlenmäßig weit überlegenen Feind führen. Wirklich zum Angriff kommen sie dann auch nicht und so befindet sich die Truppe eigentlich ständig in der Defensive – immer darauf bedacht, den Kopf unten zu halten und zu hoffen, dass Artillerie und Jets den Rest erledigen. In solchen Momenten werden in Hollywood-Filmen in schöner Regelmäßigkeit wahre Helden geboren, die ihre traurigen Geschichten dann nach Kriegsende auf den heimatlichen Marktplätzen kundtun dürfen, um ihre kleine Pension etwas aufzubessern. So weit geht der Film aber gar nicht. “Wir waren Helden” würde gerne ein Anti-Kriegsfilm sein, ist es aber zu keiner Sekunde. Dazu strahlt Mel Gibson auf dem Schlachtfeld einfach zu viel Souveränität aus, wenn er sich traumtänzelnd durch den Kugelhagel bewegt. Solche Szenen wirken genauso realitätsfern wie das übliche, lächerliche Heldengerede und die Verherrlichung des zum stumpfen Ritual verkommenen Märtyrertods für’s ferne Vaterland.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: We Were Soldiers Land: USA, Deutschland Jahr: 2002 Regie: Randall Wallace Darsteller: Mel Gibson, Madeleine Stowe, Sam Eliott, Barry Pepper, Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
Kommentar zu diesem Beitrag
Kommentare abonnieren