Winged Creatures
Man muss diesem Film zugute halten, dass zumindest seine Grundidee nicht uninteressant ist. Nachdem ein Mann in einem Bistro Amok gelaufen ist, sehen sich Opfer und Zeugen mit ihrer schrecklichen Erfahrung allein gelassen. In lose miteinander verknüpften Geschichten zeigt Regisseur Rowan Woods die Spätwirkungen des Gewalttraumas. “Winged Creatures” will tiefschürfendes Aufarbeitungskino sein, ist aber bei näherer Betrachtung nur ein schmieriges, weinerliches Filmchen, das zu keiner Zeit in die richtige Spur findet. Die Charakterzeichnung ist simpel: ein Arzt mit Beziehungsproblemen, überforderte Mütter, ein krebskranker Glückspieler. Und dann, ja dann ist da noch Dakota Fanning in einer Jungmädchenrolle der allerschlimmsten Sorte. Es bleibt jedenfalls unklar, wie aus einer stinknormalen Vorstadtgöre ohne religiöse Vorprägung über Nacht eine neunmalkluge, salbungsvoll daherquatschende Betschwester wird. Die zum Ende hin angebotene Erklärung wirkt jedenfalls komplett absurd. Schlechte Drehbuchscherze wie dieser machen es einem nicht einfach, “Winged Creatures” bis zum Schluss zu verfolgen. Starbesetzung hin oder her: Atmosphäre lässt sich nicht erzwingen. Und Erfolg wohl auch nicht: hierzulande reichte es nur zum Direct-To-DVD-Release, und das ist fast schon zuviel.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Winged Creatures Land: USA Jahr: 2008 Regie: Rowan Woods Darsteller: Forest Withaker, Kate Beckinsale, Guy Pearce, Dakota Fanning, Jennifer Hudson Weitere Infos: IMDB, Amazon
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