Willkommen bei den Rileys
Ein Autounfall verändert das Leben der Rileys grundlegend: ihre Tochter kommt ums Leben und lässt die scheinbar völlig entwurzelten Eltern Doug (James Gandolfini) und Lois zurück. Ebenso schwer wie der Verlust der Tochter wiegt der Umstand, dass man nach 30 Jahren Ehe nicht imstande ist, den anderen zu trösten. Wie zwei Fremde geistern die beiden durchs Leben. Leben im gleichen Haus, der gleichen Stadt, dem gleichen Umfeld. Rein äußerlich ist alles gleich – wie seit 30 Jahren. Nur innen drin, da herrscht die Leere, die eigentlich durch was auch immer weggewischt gehört. Aber der Mensch tickt nun mal, wie er tickt und im Film tickt er ganz besonders. Melissa verlässt das Haus nicht mehr und verkriecht sich in ihrem Schneckenhaus, ohne das Doug auch nur die Chance hätte, an sie heranzukommen. Was bleibt, ist die Flucht in den Job. Immerhin ermöglicht dieser den entscheidenden Break. Auf einer Geschäftsreise nach New Orleans, wo er der Stripperin Mallory (Kristen Stewart) begegnet… mit, logischerweise, weitreichenden Folgen. Ein wenig aus der Distanz betrachtet wirkt die Story, die Jake Scott hier erzählt, abgeschmackt – wenn auch nicht so sehr, dass man sie ihm nicht mehr abnehmen könnte. Vielleicht genau deshalb: weil der Plot so simpel, aber dadurch ohne viel unnötigen Firlefanz erzählt ist. Und wenn dann ein James Gandolfini zeigt, was er drauf hat, die Location mit New Orleans ihren ganz eigenen Flow entwickelt und der Druck auf die Tränendrüsen nicht allzu hoch ist, dann kann es kein gänzlich schlechtes Drama sein. Ein sehenswertes Independent-Werk also, das dem Thema “Trauer” bzw. deren Bewältigung zwar keine neuen Aspekte abgewinnt, aber ohne weiteres gesichtet werden kann.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Welcome to the Rileys Land: UK, USA Jahr: 2010 Regie: Jake Scott Darsteller: James Gandolfini, Kristen Stewart, Melissa Leo Weitere Infos: IMDB, Amazon
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