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Wie in einem Spiegel

Freitag, 18. Mai 2012 · Autor: Mr. J.

wie_in_einem_spiegel_sceneKarin (Harriet Andersson) hat eine schwere psychische Erkrankung, unter der sie sehr leidet. Kaum weniger geschlagen sind ihr Ehemann Martin (Max von Sydow) sowie der Vater und ihr kleiner Bruder. Eigentlich hat das Vierergespann angenehme Tage auf einer kargen Insel angestrebt, doch durch Karins Krankheit, die immer stärker zum Tragen kommt, wird der Aufenthalt mehr und mehr zu einem Albtraum. Was wiederum weniger an der Psychose liegt, als vielmehr daran, was sie bei jedem einzelnen auslöst: wie der Titel schon verrät, bekommt jeder einen Spiegel vorgehalten. Die Darstellung des Ganzen gelingt Ingmar Bergman ausgesprochen gut. Wie gehabt verlässt sich der Schwede auf bekannte Gesichter und noch bekanntere Landschaften (Bergmans spätere Heimatinsel Fårö). Sattsehen kann man sich an beidem sowieso nicht. Die makellos agierenden Darsteller geben dem, sicherlich alles andere als leichten Thema, den unverwechselbaren letzten Schliff. Freunde von Bergmans Filmen werden also auch bei “Wie in einem Spiegel” voll auf ihre Kosten kommen, wenngleich es nicht sein stärkster ist. wie_in_einem_spiegel_coverDazu fehlt das allerletzte Körnchen Griffigkeit: die ganze Tragweite des Werks erschließt sich wohl nur denjenigen, die schon einmal mit psychisch Kranken zu tun hatten. Vor allem das Gefühl der Machtlosigkeit, des Annehmen-Müssens ist es, das Bergman sehr treffend aufzeigt.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Såsom i en spegel Land: Schweden Jahr: 1961 Regie: Ingmar Bergman Darsteller: Harriet Andersson, Gunnar Björnstrand, Max von SydowWeitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

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Leser: 7.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Wie in einem Spiegel, 7.0 out of 10 based on 1 rating

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