Wie ein wilder Stier
Wenn er im Boxring auf seine Gegner trifft ist Jake la Motta (Robert de Niro) ein wildes Tier. Keine Gnade mit dem Gegner und sich selbst – so lautet das Motto, das ihn schließlich zum Mittelgewichtsweltmeister macht. So einfach und primitiv die Regeln im Ring sind, so schwierig gestalten sie sich für Jake im Privaten. Zu seinen wenigen Vertrauten zählen sein Bruder Joey (Joe Pesci) und die bildhübsche Ehefrau Vickie (Cathy Moriarty) – allen anderen begegnet er, nicht immer zu Unrecht, mit großem Argwohn. Wie so oft kommt nach dem großen Auf- der umso unsanftere Abstieg, den Regisseur Martin Scorsese gewohnt souverän und in schönen Schwarz/Weiß-Bildern zeigt, die vor allem in den Kampfszenen bestens zur Geltung kommen. Erweitert wird die klassische Farbwahl durch gelegentliche Farbsequenzen in Super-8-Optik, die Bilder unbeschwerter Tage zeigen. Der sportliche Erfolg la Mottas ist für Scorsese eher zweitrangig, viel wichtiger sind ihm die Dämonen, die immer mehr Besitz von Jake ergreifen und denen er schließlich unterliegt.
Um die Rolle so authentisch wie möglich auszufüllen hat de Niro nicht weniger als 50 Pfund zugelegt und für seine außergewöhnliche Darstellung völlig zu Recht seinen zweiten Oscar gewonnen. All das macht “Wie ein wilder Stier” mit Sicherheit zu einem der bedeutensten Box-Dramen, die je abgedreht wurden.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Raging Bull Land: USA Jahr: 1980 Regie: Martin Scorsese Darsteller: Robert De Niro, Joe Pesci, Cathy Moriarty Weitere Infos: IMDB, Amazon
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