Westworld
Die nahe Zukunft hat in Sachen Zeitvertreib einiges zu bieten: mit dem nötigen Kleingeld kann man in perfekt nachgebauten, riesigen Freizeitarealen ins Mittelalter, das Alte Rom oder – wie die beiden Hauptfiguren John und Peter – in den Wilden Westen eintauchen. In diesen Welten ist alles erlaubt, wonach einen gelüstet: selbst das Töten bleibt folgenlos, weil alle Akteure nur äußerst lebensechte Roboter sind. Dem wilden Treiben steht somit also nichts im Wege, bis eine der Maschinen (Yul Brunner) eine Fehlfunktion hat und das Paradies zur Hölle macht. Michael Chrichtons 1973 entstandenen Film kann man durchaus als Generalabrechnung mit der Vergnügungsindustrie sehen, in der alles erlaubt ist, was Spaß macht und Geld schafft. Abgesehen von seiner so hervorragend wie originell umgesetzten Gesellschaftskritik, lebt “Westworld” natürlich auch durch das regungslose Spiel Brynners. Und aus heutiger Zeit ist es ohnehin immer wieder interessant zu sehen, welche Zukunftsvisionen die Filmemacher aus vergangenen Tagen für Welt und Gesellschaft hatten. Dass diese zum großen Teil vernichtend ausfielen dürfte eigentlich zu denken geben, auch wenn es wohl noch einige Zeit dauern wird, bis eine Unterhaltungsindustrie wie die in “Westworld” gezeigte möglich sein wird.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Westworld Land: USA Jahr: 1973 Regie: Michael Crichton Darsteller: Yul Brynner, Richard Benjamin, James Brolin Weitere Infos: IMDB, Amazon
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