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Watchmen – Die Wächter

Mittwoch, 15. Juli 2009 · Autor: bdm

watchmen_sceneEs ist noch gar nicht so lange her, da hätte man Gestalten wie die “Watchmen” nicht mit der Rettung der Welt betraut, sondern als Bösewichte über die Klinge irgendeines saubermännischen Helden springen lassen. Die Zeiten ändern sich: wer heute Superheld sein will, der kann seine Hände nun mal nicht mehr in Unschuld waschen. An keiner Figur in dieser nach “Dawn Of The Dead” und “300″ dritten Regiearbeit von Zack Snyder wird das deutlicher als an Rorschach. Das zynische Voice-Over des ultrabrutalen Finsterlings mit der Fleckenmaske begleitet den Zuschauer durch eine fiktive 80er-Jahre-Welt, in der die besagte Bande von Anti-Helden einen atomaren Holocaust verhindern muss. Die genüsslich ausgekosteten Action- und Splatterszenen sind visuell atemberaubend in Szene gesetzt – aber zahlenmäßig recht überschaubar. Womit wir beim größten Schwachpunkt der 150-Mio.-Dollar-Produktion wären: “Watchmen” ist ziemlich überfrachtet. watchmen_coverKann sich eine ermüdende Liebesgeschichte nicht verkneifen, verliert sich immer wieder in pseudo-tiefgründigen Geschwätzigkeiten und zieht den Weltrettungsschmarrn in der Extended Edition auf volle 187 Minuten. Ein Megaproduktion, ja. Eine Comicverfilmung der besseren Sorte, sowieso. Aber zu einem neuen Klassiker reicht es dann doch nicht ganz.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Watchmen Land: USA Jahr: 2009 Regie: Zack Snyder Darsteller: Malin Akerman, Billy Crudup, Matthew Goode, Patrick Wilson Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 7.0/10 (5 Bewertungen eingegangen)
Watchmen - Die Wächter, 7.0 out of 10 based on 5 ratings

2 Kommentare für "Watchmen – Die Wächter"

  1. 1 Neonknight schrieb am Mittwoch, 15. Juli 2009 um 07:58 Uhr:

    Es stimmt zwar das Film lang ist und viel “Stoff” enthält, aber ich würde das nicht als “überfrachtet” bezeichnen. Er ist einfach sehr tiefgründig gestaltet und bietet einige philosophische Themen die man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt.
    “Watchmen” erlaubt einen entweder gute Unterhaltung und Action zu genießen oder sich auch mit tiefgründigeren Themen zu beschäftigen wie z.b. was bedeutet es “Mensch” zu sein und was ist “Liebe” oder was ist “Gut und Böse” oder gibt es eine endgültige “Wahrheit”. “Watchmen” regt einen dazu an sich darüber Gedanken zu machen, wenn man sich darauf einlassen will.
    Zack Znyder hat die Comicvorlage ja zu fast 100% übernommen, welche zahlreiche Preise gewonnen hat und auch in seriösen Kreisen der Literatur sehr positiv bewertet wurde. Also nicht zu vergleichen mit “Spiderman” oder “Hulk”.
    Auch die Thematik des Comics ist heute, nach über 20 Jahren nach der Ersterscheinung, noch sehr aktuell.
    Das beste Film-Intro was ich je gesehen habe, ein toller Score, ein Film der sich schwer in eine Kategorie packen lässt und die geile Optik machen dieses Werk für mich zu einem Favoriten des besten Films dieses Jahres und zu einem Kanidaten des Titels “Klassikers”.

  2. 2 bdm schrieb am Mittwoch, 15. Juli 2009 um 13:53 Uhr:

    Paperlapapp … ich sehe ja noch ein, dass der Film mehr zu sein versucht als die klassische Superhelden-Mär, aber ich fand die Dialoge jetzt nicht sonderlich herausragend. Das wurde besonders in den Szenen mit Dr. Manhattan deutlich, als er in diesem merkwürdigen Räderwerk auf dem Mars seine bedeutungsschwangeren Wortblasen absondern durfte. Meines Erachtens sowieso die dämlichste Figur des Films: ein Halbgott, der sich mit Liebeskummer herumschlägt, was sollte das denn?

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