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Von Angesicht zu Angesicht

Mittwoch, 29. Juli 2009 · Autor: bdm

von_angesicht_zu_angesicht_sceneMenschen, die dem Wahnsinn verfallen, tauchen in den Werken von Ingmar Bergman immer wieder auf. Im Gegensatz zu “Die Stunde des Wolfs” oder “Wie in einem Spiegel” leidet dieser 1976 entstandene Film jedoch eher an seiner bleischweren Atmosphäre und der betont langsamen Erzählweise. Die Bergman-Muse Liv Ullmann ist Dr. Jenny Isaksson, eine auf den ersten Blick mit beiden Beinen im Leben stehende Psychiaterin, die in immer kürzeren Abständen von Albträumen und Wahnattacken heimgesucht wird. Am vorläufigen Ende des Leidensweges steht ein Selbstmordversuch. Ihre gewohnt intensive Darstellung brachte Ullmann ihrerzeit gar eine Oscar-Nominierung ein, doch kann auch sie trotz starkem Schauspielpartner (Erland Josephson) und einiger bedrückend guter Szenen wenig gegen das trockene, sperrige Drehbuch ausrichten. von_angesicht_zu_angesicht_coverWie immer bei Bergman hat auch “Von Angesicht zu Angesicht” wieder eine stark selbsttherapeutische Note, der Schwede hegte bekanntlich seit eh und je eine gewisse Vorliebe dafür, sich in den dunklen Frauenfiguren seiner Filme selbst zu reflektieren. In diesem Fall lässt einen das aber eher kalt: wieder einmal zeigt sich, dass die 70er Jahre nicht gerade das stärkste Bergman-Jahrzehnt waren.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Ansikte mot ansikte Land: Schweden Jahr: 1976 Regie: Ingmar Bergman Darsteller: Liv Ullmann, Erland Josephson, Gunnar Björnstrand Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★☆☆☆☆☆ 

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