Vincent van Gogh (1956)
Wenn man sich die Lebensgeschichten diverser Künstler anschaut, gibt es in vielen Fällen ein verbindendes Element – die Armut. Wo heute die Bilder für aberwitzige Millionenbeträge den Besitzer wechseln, mussten ihre Schöpfer oftmals am Existenzminimum hantieren. Van Gogh, dessen Bilder zu seiner Zeit anscheinend einfach nicht gefragt waren, ist da keine Ausnahme. Gemalt hat der Niederländer viel und auch viel Verschiedenes, besonders hohe Gewichtung maß er jedoch der schlichten Schönheit der Natur und der einfachen, hart arbeitenden Bevölkerung bei, mit der er sich immer solidarisch zeigte. Sicherlich nicht die langweiligste Person, über die man einen Film abdrehen kann – und dass van Gogh mehr zu bieten hat, als das abgeschnittene Ohr, das wohl jeder sofort mit ihm in Verbindung bringt, zeigt dieser 1956 entstandene Film von Vincente Minelli durchaus nachvollziehbar. Einen großen Anteil daran hat definitiv Kirk Douglas, der den Künstler zwischen Explosivität und Implosivität darstellt. Umso mehr verwundert es, dass nicht er, sondern Anthony Quinn mit einem Oscar geehrt wurde, der den (hier) relativ unwichtigen Paul Gaugin in einer Nebenrolle mimt. Ein gelungenes Künstlerportrait, das wunderbar die Getriebenheit und den Wahnsinn beschreibt, der augenscheinlich in jedem größeren Maler steckt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Lust for Life Land: USA Jahr: 1956 Regie: Vincente Minnelli Darsteller: Kirk Douglas, Anthony Quinn, James Donald Weitere Infos: IMDB, Amazon
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