Verdacht
Johnnie (Cary Grant) wirkt wie aus einem kitschigen Märchen entsprungen: reihenweise verdreht er den Damen den Kopf und ganz besonders Lina (Joan Fontaine), einer gelinde gesagt etwas naiven Vertreterin ihres Geschlechts. Der charmante Schwerenöter ist eigentlich eine gute Partie. Er sieht blendend aus, hat Witz, ist charmant und für alles zu haben. Nur mit dem lieben Geld hat er seine Schwierigkeiten. Der schnöde Mammon ist es auch, der ihn immer wieder in Schwierigkeiten bringt – er hat schlicht keinen. Lina, aus einer reichen Familie stammend, dafür umso mehr. Geschickt wie ein Giftmischer träufelt Alfred Hitchcock kleine Zeichen, Regungen und Blicke in dieses auf den ersten Blick harmonisch wirkende Bild der unbescholtenen Liebe. Denn egal, was Johnnie beteuert: er kommt von seinem Wetten und den damit verbundenen Schulden nicht weg. Besonders prekär ist die Situation dadurch, dass er als Ehemann immens vom Tod seiner Frau profitieren würde und somit auf einen Schlag alle Sorgen los wäre. Bei diesem Film haben sich wirklich drei gefunden.
Der Grant-Fontaine-Hitchcock Mix-funktioniert jedenfalls perfekt. Nur das total unpassende, positive Ende, das vonseiten des Studios verlangt wurde, um Cary Grants Ruf nicht zu beschädigen, passt vorne und hinten nicht. Es wirkt aufgesetzt, inkonsequent und war so vom Regisseur auch offensichtlich nicht gewollt. Schade drum.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Suspicion Land: USA Jahr: 1941 Regie: Alfred Hitchcock Darsteller: Cary Grant, Joan Fontaine, Cedric Hardwicke Weitere Infos: IMDB, Amazon
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