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Und morgen war Krieg

Freitag, 5. Juni 2009 · Autor: Mr. J.

und_morgen_war_krieg_sceneZu Zeiten des roten Riesenreiches macht nur derjenige Karriere, der sich den obskuren Doktrinen der Partei unterwirft. In dieser spannungsgeladenen Situation befinden sich auch die Schüler der Klasse 9b in einer Provinzstadt irgendwo im Nirgendwo. Zum Wohlergehen der Gesellschaft versuchen Eltern und Lehrer den Nachwuchs auf Kurs zu bringen oder zu halten. Der Einzelne mit seinen Träumen und Wünschen zählt nichts, das Kollektiv alles. Allmählich aber regt sich in der Klasse Widerstand gegen das allzu unmenschliche und unterkühlte Vorgehen der Erwachsenen. Womit wir auch schon beim zentralen Problem des Films wären. Wer von Kindesbeinen an ideologisch auf Linie gebracht, getrimmt und gedrillt wird, wie es im Jahre 1940 mit Sicherheit vonstatten ging, der dürfte wohl kaum dazu in der Lage sein, irgendein Fehlverhalten zu kritisieren oder gar an die Menschlichkeit zu appellieren. In diesem Alter und als gesamte Klasse! und_morgen_war_krieg_coverHier hat Regisseur Juri Kara kurzerhand Gedankengut der stark aufgeweichten Sowjetdenke aus dem Entstehungsjahr 1987 in die Vergangenheit transferiert – und damit seine Glaubwürdigkeit eingebüsst. “Und morgen war Krieg” ist ein sicher gut gemeinter, aber reichlich naiver Film, ein paar Nummern zu klein auch für die Filmmusik aus der Feder Vivaldis.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Zavtra byla voyna Land: Sowjetunion Jahr: 1987 Regie: Juri Kara Darsteller: Sergej Nikonenko, Wera Alentowa, Wladimir Samanski Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

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