Triage
Einer der härtesten Jobs, die es auf der Welt gibt, dürfte der des Kriegsfotografen sein. Dabei schaffen es nur ein paar ganz wenige Bilder in die Zeitungen – wenn überhaupt. Das wahre Grauen indes bleibt sicher verwahrt, auf Filmrollen und Speicherchips wohl behütet, für niemanden sichtbar. Ein Kriegsfotograf riskiert also extrem viel. Wenn er dabei Glück hat, schießt er das eine Bild, das ihn berühmt macht. Und wenn nicht, bleibt ihm nichts anderes übrig, als weiter durch die Krisengebiete dieser Welt zu ziehen. Ähnlich wie bei Soldaten, die im Kampfeinsatz waren, lassen einen die Bilder und Erlebnisse schwerlich los. Mark (Colin Farrell) und sein Kollege David befinden sich gerade inmitten von Kämpfen zwischen Kurden und Truppen von Saddam Hussein. Auch wenn es nicht die großen Schlachten sind, sterben bei den kleinen Scharmützeln immer einige Kämpfer, was gute Aufnahmen generiert und den Einsatz der beiden somit lohnend macht. David will aber alsbald nach Hause, da seine Frau ein Kind erwartet, was Mark zum momentanen Zeitpunkt jedoch nicht passt. Dann kommt ein Schnitt und Mark befindet sich wieder zuhause – alleine! Der Film von Danis Tanovic (”No Man’s Land”) erzählt von Freundschaft, Verlust, dem Fertigwerden mit Schuldgefühlen, Trauer und so weiter, von allem also, was mit der Thematik “Krieg” bzw. seiner Verarbeitung zusammenhängt. Dabei wählt der Regisseur eine sehr klassische Erzählweise, der jeder ohne Probleme folgen kann. Eigentlich ist das Thema auch ein sehr interessantes, dass in der gezeigten Form nicht oft abgedreht worden sein dürfte. Leider verpasst es Tanovic jedoch, den wirklich packenden Stoff angemessen zu inszenieren, so dass man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, mehr als einen durchschnittlichen Film zu sehen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Triage Land: Irland, Spanien, Belgien, Frankreich Jahr: 2009 Regie: Danis Tanovic Darsteller: Colin Farrell, Jamie Sives, Paz Vega Weitere Infos: IMDB, Amazon
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