The Unborn
Wenn man David S. Goyer heißt und mit “Blade: Trinity” bislang den kreativen Höhepunkt seiner Regiekarriere feiern konnte, dann greift man sich in der Not der Verzweiflung einfach alles, was der kleine Horrorbaukasten so hergibt. Es mag seltene Fälle geben, in denen das halbwegs gut geht. Doch der abstossend blöde Klischeeverschnitt “The Unborn” verhilft dem Zuschauer nur zu einer Körpererfahrung der eigenen Art: man kann sein Hirn schrumpfen fühlen. Wirklich! Was genau jetzt der fiese Dämon mit der knackärschigen Studentin (Odette Yustman) und dem regelmäßig vorbeispukenden kleinen Jungen mit dem bösen, bösen Blick zu tun hat, ist im Grunde so uninteressant wie übergehenswert. Denn es gibt in diesem Machwerk sowieso nur einen Schockeinfall der wirklich zieht: Gary Oldman. Als Rabbi Sendak muss dieser gestandene Mime hier beim großen Finale in einer verfallenen Irrenanstalt zu Blitz und Donner einen grotesken Exorzismus durchführen – ein Bild des Elends, dass den Rahmen jeder Selbstpersiflage sprengt. “The Unborn” schöpft so oder so schon aus allen greifbaren Töpfen von Insektenhorror bis zu “The Exorcist” – aber es sind Szenen wie diese, die den Film endgültig zur dümmsten Grütze machen die man in den letzten Jahren auf deutsche Kinoleinwände geklatscht hat.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Unborn Land: USA Jahr: 2009 Regie: David S. Goyer Darsteller: Odette Yustman, Gary Oldman, Cam Gigandet, Meagan Good, Idris Elba, Carla Gugino Weitere Infos: IMDB, Amazon
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