The Social Network
Allzu große Sympathien hegt David Fincher ja offenbar nicht für seine Hauptfigur: der “Sieben”- und “Fight Club”-Regisseur erzählt die Geschichte von Facebook als kapitalistisches Realmärchen über einen langweiligen, unsympathischen Nerd, zu dessen hervorstechendsten Merkmalen die Tatsache gehört, dass er auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt noch in Badeschlappen aus dem Haus geht. Es ist ein typisches Fincher-Werk: in gedeckten Farben gehalten, auf drei parallel verlaufenden Erzählebenen gekonnt verschachtelt und bis zur Musikauswahl geprägt von der Handschrift des Perfektionisten. Als solchen kann man sicher auch Mark Zuckerberg bezeichnen, den – so zeigt es zumindest der Film – Können, Gerissenheit und das Glück des richtigen Moments zum jüngsten Milliardär aller Zeiten gemacht haben. Die bittere Pointe des Films besteht darin, dass er den Mann, der Millionen und Abermillionen Menschen zu virtuellen Kontakten verholfen hat, am Ende als einsamen Sturkopf mit viel Geld und ohne Freunde zeigt, dem unser aller Mitleid gebührte, wenn, ja wenn er sich nur nicht so viel Mühe geben würde, ein formvollendetes Arschloch zu sein. Inwiefern das den Tatsachen entspricht, bleibt strittig.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Social Network Land: USA Jahr: 2010 Regie: David Fincher Darsteller: Jesse Eisenberg, Andrew Garfield, Justin Timberlake Weitere Infos: IMDB, Amazon
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