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Der seltsame Fall des Benjamin Button

Freitag, 29. Mai 2009 · Autor: bdm

benjamin_button_sceneVor allem ist dieser Film natürlich ein Weihnachts-Blockbuster: er zielt auf Herz und Gemüt, beschwört die Idee der großen Liebe und gibt sich auch sonst ziemlich wertkonservativ. Ein Leben unter umgekehrten Vorzeichen, vom Greis zum Säugling – diese Phantasie hat man sich von der gleichnamigen Novelle Scott F. Fitzgeralds geborgt. Brad Bitt, Cate Blanchett und Tilda Swinton bürgen für schauspielerischen Glanz, die eigentliche Hauptrolle spielen hier allerdings die CGI-Effekte, ohne die der in bedächtigem Tempo inszenierte Film visuell wohl auf der Strecke geblieben wäre. Neben dem individuellen Drama des Benjamin Button ist David Finchers (”Sieben”, “Fight Club”) siebte Regiearbeit auch ein Film über das Amerika des 20. Jahrhunderts, immerhin reicht die Handlung vom Jahr 1918 bis in die Gegenwart. Der opulenten Ausstattung zum Trotz offenbaren sich hier die größten Schwächen. Vor allem die Szenen in den 20er Jahren sind nichts weiter als sepiafarbener Postkartenkitsch. Das ganze Land ein Wolkenkuckucksheim voller Gutmenschen – solche Bilder hätte man von Fincher genauso wenig erwartet benjamin_button_coverwie die penetrante, wichtigtuerische Tiefgründelei über Schicksal und Zufall. Und dann ist da noch die vieldiskutierte Unfallsequenz in der Mitte des Films: gekonnt montiert, keine Frage. Aber eben auch eine kleine, eigentlich überflüssige Angeberei – wie ein Salto beim Torjubel.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: The Curious Case of Benjamin Button Land: USA Jahr: 2008 Regie: David Fincher Darsteller: Brad Pitt, Cate Blanchett, Tilda Swinton Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★☆☆☆☆☆ 

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