The Prowler (1951)
“The Prowler”, hierzulande sinnfrei mit “Dem Satan singt man keine Lieder” betitelt, wurde bei Erscheinen 1951 als “the strangest love story ever filmed” vermarktet. Das kann man für übertrieben halten oder auch nicht – Fakt ist, dass das Drehbuch auf den zweiten Blick noch ganz andere Tiefen und Abgründigkeiten verbirgt. Verzahnt mit einer recht simplen Ehebruchsgeschichte nimmt der Film unübersehbar den american dream als solchen ins Visier. Es beginnt mit einem Voyeur, der Susan Gilvray (Evelyn Keys) – die Gattin eines bekannten Radiomoderators – durch das offene Badezimmerfenster beobachtet. Sie ruft die Polizei – ohne zu wissen, dass sie sich damit den eigentlichen Soziopathen erst ins Haus holt. Der Streifenbeamte Webb Garwood, von Van Heflin mit der notwendigen Arroganz und Distanziertheit gespielt, ist die schwer greifbare Hauptfigur des Films. Instinktiv wittert er das Nähebedürfnis der vernachlässigten Frau und treibt sie mit kalter Berechnung immer tiefer in eine gemischtgefühlige Abhängigkeit hinein: “I love you so much that I’m afraid of you.” Das diabolische Spiel findet seinen Höhepunkt darin, dass der misstrauisch gewordene Ehemann heimtückisch erschossen und die nur vordergründig sträubsame Witwe schon kurz nach der Tat geehelicht wird. Das eigentliche Clou des Plots ist nun weniger die Tatsache, dass der Mörder eine Polizeiuniform trägt – das wäre zu billig – sondern seine bissige Persiflage der vorstädtischen All-American Family. Die unselige Liaison endet entsprechend düster: 
in einer zerfallenden Geisterstadt inmitten der Mojave-Wüste, mit einem Kind, das nicht sein darf und zwei moralischen Herumtreibern (=”Prowler”), deren Seelenlandschaften mindestens ebenso zerklüftet sind wie die Felsen des Ödlands, in dem ihre große Liebeslüge begraben wird. Mehr Anti-Happy-End geht nicht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Prowler Land: USA Jahr: 1951 Regie: Joseph Losey Darsteller: Van Heflin, Evelyn Keyes, John Maxwell Weitere Infos: IMDB
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