The New World
Von den vier Filmen, die seit 1973 unter der Regie von Terrence Malick entstanden sind, hat “The New World” die verhaltensten Kritiken hervorgerufen. Eine Teilschuld daran trägt sicher auch das Marketing. Doch auch wenn Filmposter und DVD-Cover anderes verheißen: gerade von diesem Regisseur darf man so einiges erwarten, aber sicher keinen actiongeladenen Kostümstreifen über die Kolonisierung der neuen Welt. Die Starpower von Colin Farell und Christian Bale ist hier also zweitrangig, denn wie alle vorherigen Werke von Malick ist auch “The New World” vor allem eine Meditation über die Entzweiung von Mensch und Natur – verdichtet in der Liebesgeschichte zwischen dem Siedler John Smith und der Indianerprinzessin Pocahontas. Die Aufnahmen der jungfräulichen Natur und ihrer entrückt, fast schon mystisch wirkenden Bewohner sind von berauschender Schönheit: aus diesen Bildern sprechen Zivilisationsmüdigkeit und Sehnsucht nach Ursprünglichkeit. Leider driftet Malick dabei aber auch immer wieder ins Edelkitschige ab. Seine aufrechten, schönen, reinherzigen Indianer etwa lassen an Jean-Jacques Rousseaus “edle Wilde” denken. Und Pocahontas wirbelt im erotischen Rauhlederfummel durch die Wiesen, während das Voice-over Schmalzsprüche wie “Du durchfließt mich wie ein Fluss” zum Besten gibt. Das musste nun wirklich nicht sein.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The New World Land: USA Jahr: 2005 Regie: Terrence Malick Darsteller: Colin Farell, Christian Bale, Q’orianka Kilcher, Christopher Plummer Weitere Infos: IMDB, Amazon
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