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The Master

Mittwoch, 27. Februar 2013 · Autor: bdm

the_master_sceneSeltsamer Film. Die verlorene Seele Freddie Quell – alkoholkrank, triebgesteuert, vom Krieg psychisch angeknackst – versucht im Amerika der frühen 1950er Jahre gesellschaftlich anzudocken und gerät dabei in die Fänge eines charismatischen Kultführers. “The Master” von P.T. Anderson (”Magnolia”, “There Will Be Blood”) ist mit Phoenix und Hoffman zwar glänzend besetzt, als Drama um Identität und Selbstbehauptung aber überraschend oberflächlich geraten. Was genau denn nun der eine im anderen sieht, bleibt offen – nicht nur, aber auch weil der sektiererische Hintergrund diffus ist. Die Anlehnung an Scientology ist unübersehbar und sicher auch gewollt, bleibt aber durchgehend schemenhaft und ist für den Hauptkonflikt des Films schon allein deshalb irrelevant, weil Quell weniger eine Antwort auf die großen Fragen des Lebens zu suchen scheint als einfach einen Menschen, der sich für ihn interessiert. Der Thema von “The Master” lässt sich damit auch universell fassen: das Entstehen und Vergehen eines Abhängigkeitsverhältnisses. Neben einigen unglaublich präzise gespielten Dialogszenen greift Anderson auch immer wieder auf plakative Bilder zurück, the_master_coveretwa wenn er den störrischen Quell im Rahmen eines pseudo-therapeutischen Spiels mit dem Motorrad in Richtung Horizont davonbrausen lässt. Unter dem Strich ein anstrengender und sperriger Film – und das leider nicht gerade wegen seines inhaltlichen Gewichts.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: The Master Land: USA Jahr: 2012 Regie: Paul Thomas Anderson Darsteller: Philip Seymour Hoffman, Joaquin Phoenix, Amy Adams Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★½☆☆☆☆ 

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