The Killer Inside Me
Seit den Buhrufen auf dem Sundance Festival und der Berlinale 2010 eilt “The Killer Inside Me” der Ruf eines Skandalwerks voraus. Schockierend brutal, frauenverachtend und verstörend soll er sein, der neue Film von Michael Winterbottom, die Berliner Zeitung will gar einen “Vergewaltigungsporno unter dünnem Arthouse-Mäntelchen” gesehen haben. Tja, wenn er einen wenigstens so packen würde. Unter dem Strich ist dieser Neo-Noir nämlich vor allem eines: unglaublich langweilig. Basierend auf einem Pulp-Roman aus den frühen 50ern erzählt der Streifen die Geschichte des von Gewalt aller Art faszinierten Kleinstadtpolizisten (Casey Affleck), der in kalter Verachtung jeglicher sozialer Norm dem Mörder in sich freien Lauf lässt. Nach seinem Robert Ford in “The Assassination of Jesse James”) gibt Affleck also wieder einen äußerst abgründigen Charakter – und er ist erschreckend gut in dem was er tut. Was man von Winterbottom als Drehbuchschreiber nun nicht unbedingt behaupten kann. Die meisten Figuren werden überhastet oder nur ungenügend eingeführt, was zur Folge hat, dass das soziale Umfeld des Mörders bis zum bitteren Ende mehr oder weniger unausgeleuchtet bleibt. Erinnerungsfetzen aus der Kindheit sollen obendrein als Begründung für das mörderische Treiben herhalten, aber das ist zu wenig. Stattdessen dann eben hitzeflirrende Provinzbilder, schwülstige Erotik- und genüsslich ausgewalzte Tötungsszenen: “The Killer Inside Me” ist ein Film, der in erster Linie über Stimmungen und Schockmomente zu funktionieren versucht und dabei sang- und klanglos scheitert.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Killer Inside Me Land: USA, Schweden, England, Kanada Jahr: 2010 Regie: Michael Winterbottom Darsteller: Casey Affleck, Kate Hudson, Jessica Alba Weitere Infos: IMDB, Amazon
Redaktion:
oh ja, fand den damals auch öde! vor allem im o-ton ohne untertitel kaum anzuschauen, was die da aber auch alles wegnuscheln!