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The Host

Montag, 8. Juni 2009 · Autor: Mr. J.

the_host_sceneMan nehme ein durch verseuchtes Wasser mutiertes Monster, eine dünne Handlung und einige sehr eigenwillige Charaktere – fertig ist der interessante Genre-Mix “The Host”. Dass sich Regisseur Boong Joon-Ho nicht so richtig festlegen konnte oder wollte, in welche Schublade der Film nun eigentlich gehört, schadet dabei in keiner Weise. Im Gegenteil: gerade dadurch, dass die Grenzen zwischen den Genres so fließend sind, kommt der nach „Barking Dogs Never Bite“ und „Memories Of Murder“ dritte Film des Südkoreaners ohne größere Längen aus. Die Kerngeschichte ist dabei so einfach wie überraschungsfrei. Ein Ungeheuer attackiert eine Millionenmetropole, hysterisch kreischende Menschen laufen kreuz und quer und dem Vieh oft noch geradewegs ins fressgierige Maul. Militär und Spezialeinheiten versuchen mit neuesten Technologien, der Lage Herr zu werden – was aber nur bedingt gelingt. Glücklicherweise hat ja jede (Film-)Stadt ihre über sich hinauswachsenden Helden, und natürlich dürfen diese auch hier nicht fehlen. Dass Familienbanden im Extremfall sehr stark sein können beweist dieser Kampf gegen das Böse ein weiteres Mal, zumindest kommt die hässliche Missgeburt durch den vereinten Kampfeswillen von Familie Park in große Nöte. the_host_coverTrotzdem haben wir es nicht mit einem reinen Horrorfilm nach dem Motto Monster-hetzt-Mensch zu tun. Was „The Host“ besonders macht, ist die Tatsache, dass Joon-Ho den simplen Plot nur als Plattform für ein buntes Gebräu aus Situationskomik, Familiengeschichte und sogar einigen zaghaften politischen Untertönen verwendet. So gesehen lenkt man den Blick dann doch wieder gerne in Richtung Republik Korea.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Gwoemul Land: Südkorea Jahr: 2006 Regie: Joon-ho Bong Darsteller: Kang-ho Song, Hie-bong Byeon, Hae-il Park Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★☆☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 8.3/10 (4 Bewertungen eingegangen)
The Host, 8.3 out of 10 based on 4 ratings

2 Kommentare für "The Host"

  1. 1 Neonknight schrieb am Dienstag, 9. Juni 2009 um 07:47 Uhr:

    Gehört zu den wenigen Filmen die in meiner kleinen DVD-Sammlung stehen. Dieser Film ist einfach erfrischend anders. Deshalb schätze ich das koreanische Kino so.
    Dies ist keine “Monster-Film” im klassischen Sinne. Kein Godzilla, King-Kong oder “Cloverfield”. Das Monster, eher ein Froschfisch mit Füßen, das die Größe eines Omnibusses hat, tritt eher in den Hintergrund. Obwohl es schon eine Art von “Charakter” beweist.
    Im Vordergrund steht die Familie Park und ihre “Probleme”. Der Film ist witzig, traurig, spannend und übt gleichzeitig ein wenig politische und gesellschaftliche Kritik.
    Auch möchte ich die Musikuntermalung loben und hervorheben.
    Die CGI Effekte des Monsters sind bis auf eine Szene sehr gelungen und vorallem dynamisch.
    Ein Potpurri an Genres.

  2. 2 bdm schrieb am Mittwoch, 10. Juni 2009 um 00:21 Uhr:

    Ich finde schon, dass es ein Genrefilm ist – er ist nur so auffällig, weil sich hier endlich mal einer traut ein bisschen über den Tellerrand zu schauen. Sehr erfrischend jedenfalls, dass kein langes Theater um das Monster gemacht wird und das Ding einfach gleich von Anfang an und am hellichten Tag auftaucht. Horrorfilme, in denen nur Schatten zu sehen sind und die meiste Zeit durch dunkle Gänge gehechelt wird, gibt’s wirklich schon zuhauf. Da lag die Grundidee von “The Host” eigentlich nahe, deswegen sehe ich hier nicht unbedingt einen riesigen Innovationsschritt. Andererseits ist der Film so wie er ist natürlich sehr unterhaltsam, nur einige kleine Sachen haben mir nicht ganz so gut gefallen. Zum Beispiel hätte ich mir weniger Szenen in diesem Schacht in der Sperrzone gewünscht und mehr zum Thema Agent Yellow oder der vermeintlichen Epidemie, das hat auf mich irgendwie einen hingehudelten Eindruck gemacht. Und das Ende, naja, da hätte der Streifen meinetwegen auch noch mal richtig böse sein können, dann wäre er noch besser als ohnehin schon ist.

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