The Guard
Der “Guard” ist mal wieder eine sehr unkonventionelle Sorte Polizist, wie sie eigentlich schon desöfteren porträtiert worden sind: Sich stets in einer rechtlichen Grauzone aufhaltend, mal Waffen schmuggelnd, dann doch wieder für Recht und Ordnung sorgend, Drogen konsumierend, aber gleichzeitig der totkranken Mutter beistehend, rassistisch, scheinbar wirklich und dann doch wohl nur als Ausdruck von Ironie. Das ist Brandon Gleeson als Bulle in der westirischen Einöde, ein omnipräsenter und häufig mies gelaunter Pfundskerl, immer mit nem passenden, äußerst schwarzhumorigen Kommentar bewaffnet. Gleeson spielt ihn eindrucksvoll stoisch und stets zwischen Blödheit und Gerissenheit pendelnd, dass man manchmal selber, wie auch Don Cheadle im Film, nicht weiß, woran man wirklich ist. Doch nie mangelt es ihm in letzter Instanz am Herz am rechten Fleck. Er allein ist schon eine klare Empfehlung allemal wert. Doch auch darüberhinaus ist “The Guard” äußerst unterhaltsam: Don Cheadle ist wie immer (also damit auch nicht schlecht), aber das Gangstertrio im Film, welches gerne eine Menge Kokain an Gleeson vorbeischmuggeln möchte, ist nahezu ebenbürtig komisch: Mark Strong und Co. sind nämlich Gauner, die teilweise zu philosophischen Betrachtungen über ihr eigenes Gangsterleben ansetzen und bisweilen eine für sie untypische Aufrichtigkeit an den Tag legen, die sie fast schon ein wenig ihre Taten bedauern lässt…mal abgesehen davon, dass sie sich nur allzu gerne über britische Philosophen und Nietzsche streiten. Wenn sich zum gelungenen Schauspiel auch noch eine passende Musikuntermalung, nette kamera – und einstellungstechnische Ideen und eine nicht zu bescheuerte Geschichte hinzugesellen, dann kann man von einem insgesamt rundum guten Film reden. “The Guard” ist, auf lakonisch-humorvolle Art und Weise, zweifelsohne einer.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Guard Land: Irland Jahr: 2011 Regie: John Michael McDonagh Darsteller: Brendan Gleeson, Don Cheadle, Mark Strong Weitere Infos: IMDB
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