The Grey – Unter Wölfen
Hoch droben im Norden Alaskas wird nach Erdöl gebohrt. Weit ist das Land, voller Natur, Wildnis und schier endloser Kälte und Schneefall. Also kein Ort für Weicheier, sondern für wahre Mannsbilder, die Schnaps statt Wasser saufen und Bartrasierer für eine völlig überflüssige Erfindung halten. Zum Schutz der Arbeiter gegen wilde Tiere gibt es Jäger wie John (Liam Nesson), der mit scharfem Auge und flinkem Finger am Abzug die umherziehenden Wölfe über den Haufen knallt. Aber Glückauf, man muss nicht ewig an diesem Ort bleiben und so fliegen John und seine raubeinigen Kollegen alsbald gen Heimat. Doch nicht nur am Boden geht es wild zu, sondern auch in der Luft – in Form eines Sturmes und ordentlicher Turbulenzen, die den Flieger zum Absturz bringen. Die Wenigen, die Überleben, sehen sich nun mit mehreren Problemen konfrontiert. Kein Essen. Es ist eisig kalt. Weit und breit gibt es nichts, was auch nur im Ansatz auf menschliches Leben hinweist. Und brauchbare Ausrüstung fehlt sowieso. Das größte Problem aber sind die Wölfe. Wer dabei an den braven Wolf aus Rotkäppchen denkt, liegt wahrlich weit daneben. Vielmehr gleichen diese Biester dem Fenriswolf aus der sagenhaften nordischen Mythologie. Bestien, die nach und nach die wenigen Überlebenden dezimieren – da können sie noch so schnell rennen. Warum die Viecher so aggressiv sind und von Regisseur Joe Carnahan (”Smoking’ Aces”, “Das A-Team”) so absolut unrealistisch dargestellt werden, dient wohl lediglich dem schmalbrüstigen Spannungsbogen. Denn wo bleibt denn die Spannung, wenn man genau weiß, das hinter jeder Biege Isegrim darauf lauert, sein nächstes Opfer zu zerfleischen? Kein total schlechter Film. Aber keiner, der einen in irgendeiner Weise berührt. Dafür ist “The Grey” schlicht zu unrealistisch.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Grey Land: USA Jahr: 2011 Regie: Joe Carnahan Darsteller: Liam Neeson, Dermot Mulroney, Frank Grillo Weitere Infos: IMDB, Amazon
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