The Fighter
Der Boxsport scheint wie prädestiniert dafür zu sein, Regisseuren und Schauspielern gleichermaßen die Stoffe zu liefern, aus denen Oscarträume sind. “Raging Bull” mit Robert DeNiro von Martin Scorsese fällt einem da ein, oder auch natürlich “Million Dollar Baby” von und mit Clint Eastwood. Genau in diese Kerbe des einfühlsam und famos gespielten Sportlerdramas schlägt nun auch David O. Russells “The Fighter”, natürlich nach einer wahren Begebenheit und mit Mark Wahlberg und Christian Bale prominent besetzt. Erzählt wird die Geschichte von den beiden Brüdern Dicky Eklund und Micky Ward. Während der eine dabei ein vielversprechender, aufstrebender Boxer mit viel Pech in der Kampfauswahl ist, stellt der andere nur den Schatten seiner selbst dar. Letzterer wird von Christian Bale eindrucksvoll dargestellt, der Oscar ist hierfür wirklich verdient. Sein abgemagerter, drogenabhängiger, mit einem leichten Buckel umherlaufende und ständig aufgescheucht wirkende Dicky Eklund dürfte zweifelsohne als schauspielerische Meisterleistung durchgehen und ist allein schon jeden Cent des Kinotickets wert. Dem gegenüber steht Wahlberg, seit jeher mit maximal zwei Gesichtsausdrücken auskommend, als komplettes Gegenteil, charakterlich, wie auch schauspielerisch, wodurch sich beide zueinander verhalten, wie die unaufhaltsame Kraft gegenüber dem unbeweglichen Objekt. Ebenfalls Beachtung verdient Melissa Leo, die als Mutter der beiden eine energische Performance abliefert und die typisch engstirnige Unterschichtenverbohrtheit glaubhaft, und damit natürlich irgendwo auch gewollt unsympathisch, rüberbringt. Das alles wurde stilsicher in Szene gesetzt, untermalt von einem gelungenen Soundtrack, wie ihn Scorsese nicht hätte besser zusammenstellen können. Auch wenn O. Russell bei den vielen Schwestern der beiden Boxerbrüder bisweilen die Grenzen zur Lächerlichkeit hart streift, und letztendlich auch wieder nur eine Geschichte vom Underdog, der es zum Erfolg schafft, erzählt, so kann man “The Fighter” seine gelungen aufgebaute Dramaturgie, die gelungene Inszenierung und letztendlich seine teils wirklich großartigen Schauspieler nicht absprechen, weshalb auch dieser Film sich nahtlos in die Riege der großen Sportler- und insbesondere Boxerfilme einreihen darf.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Fighter Land: USA Jahr: 2010 Regie: David O. Russell Darsteller: Mark Wahlberg, Christian Bale and Amy Adams Weitere Infos: IMDB, Amazon
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