The Counselor
Einen wirklich brauchbaren Film über den mexikanischen Drogenkrieg hat Hollywood bisher noch nicht zustandegebracht, zuletzt scheiterte Oliver Stone mit “Savages” kläglich am Thema. Ridley Scott wählt einen intelligenteren Ansatz: das Drehbuch zu “The Counselor” stammt immerhin von Cormac McCarthy, seines Zeichens Pulitzer-Preisträger und Autor erfolgreich verfilmter Werke wie “The Road” und “No Country For Old Man”. Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist weniger ein konventioneller Actionthriller, als vielmehr ein Metafilm, eine Reflektion über Gier, Macht und Gewalt, die Mechanismen des organisierten Verbrechens. Die Handlung dreht sich um den namenlosen, etwas naiven “Counselor” (Michael Fassbender), der sich vom Schein der schönen Dinge locken lässt, in das Drogengeschäft eines Kartells investiert und danach im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räuber fällt. Die Geschichte einer kriminellen Karriere, die zu Ende ist, bevor sie überhaupt begonnen hat. So spannend der Stoff auch sein mag, als Gesamtwerk wirkt “The Counselor” ein bißchen zu künstlich und gewollt, um nicht zu sagen aufgeblasen. Wenn bspw. ein Drogenbaron am Telefon minutenlang über sein Weltbild monologisiert, dann ist das a) eher eine Szene, die zwischen zwei Buchdeckel gehört und b) natürlich auch unverhohlene Eitelkeitspflege vonseiten des Drehbuchschreibers. Bleiben also noch: erstklassige Schauspieler, konsequenter Nihilismus – und die Hoffnung, dass Hollywood eines Tages vielleicht doch noch einen wirklich brauchbaren Film über den mexikanischen Drogenkrieg zustandebringt.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: The Counselor Land: USA,UK Jahr: 2013 Regie: Ridley Scott Darsteller: Michael Fassbender, Penélope Cruz, Cameron Diaz, Javier Bardem, Brad Pitt Weitere Infos: IMDB, Amazon
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Tags: Brad Pitt, Cameron Diaz, Javier Bardem, Michael Fassbender, Penelope Cruz, Ridley Scott
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