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The Addiction

Donnerstag, 5. November 2009 · Autor: Mr. J.

the_addiction_sceneIn “The Addiction” taucht Abel Ferrara wieder einmal in seine geliebten nächtlichen Straßenschluchten ab, in denen ganz eigene, meist unmoralische Zustände herrschen. Durch die lebensfeindliche Umgebung der Großstadt kämpft sich die Philosophiestudentin Kathleene (Lili Taylor) recht erfolgreich – bis sie eines Nachts auf offener Strasse von einer feinen Dame in den Hals gebissen wird, was ihr die Hölle auf Erden bereitet. Immer mehr verwandelt sie sich in ein blutgieriges Etwas und kann sich diesem Drang nur schwer entziehen. Das Schöne an diesem sehr dichten Werk, das man auf mehrere Arten lesen kann, ist, dass es einen immer wieder überrascht und sich erfolgreich dagegen wehrt, ein simpler Vampirfilm zu sein. Die Umstände der Verwandlung verkommen hier nicht zum reinen Selbstzweck und münden auch nicht in eine dunkelromantische Kitsch-Story. Ferrara geht es vor allem darum, die innere Zerrissenheit auszuloten, in der sich diese Wesen befinden. the_addiction_coverDer mit zahlreichen philosophischen Zitaten gespickte Schwarzweißfilm wirft interessante Fragen auf – nach der Natur des Menschen, nach dem Bösen, nach Erlösung. Fragen, die vielleicht zu groß sind, um sie in einem Film zu klären, der ja auch visuell überzeugen muss. Dennoch erscheint “The Addiction” sinnig und dürfte in seiner Gesamtheit in einzigartiges Werk darstellen.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: The Addiction Land: USA, Argentinien Jahr: 1995 Regie: Abel Ferrara Darsteller: Lili Taylor, Christopher Walken, Annabella Sciora Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★★★☆☆☆ 

VN:F [1.9.2_1090]
Leser: 8.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
The Addiction, 8.0 out of 10 based on 1 rating

Ein Kommentar für "The Addiction"

  1. 1 bdm schrieb am Donnerstag, 5. November 2009 um 09:11 Uhr:

    Ein sehr außergewöhnlicher Film mit eleganten Schwarzweißbildern, in dem Zitate von Nietzsche und Sartre auf Hardcore-Rap (Onyx – Betta Off Dead) treffen. Lili Taylor spielt überragend, Walken hat nur einen kurzen Gastauftritt von fünf Minuten… inhaltlich vielleicht etwas überfrachtet (da zu kurz), aber davon abgesehen auf jeden Fall sehenswert.

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