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Tetsuo – The Iron Man

Dienstag, 20. September 2011 · Autor: Mr. J.

tetuso_the_iron_man_sceneBei so manchem Regisseur aus Fernost muss man sich Fragen stellen, in was für einer kranken, kaputten Welt er sich befindet oder ob er schlicht noch ganz zurechnungsfähig ist. In “Tetsuo” geht es um einen Mann, der sich nach und nach immer mehr in eine Art Maschine beziehungsweise einen grotesken Roboter verwandelt. Einen tieferen Sinn kann man in diesem Werk von Shin’ya Tsukamoto wohl vergeblich suchen. Eine Abrechnung mit der hypermodernen Zeit, in der der Mensch zunehmend von Maschinen abhängig zu sein scheint? Die Warnung vor der Optimierung des Menschen mittels implantierter Elektroteile? Interpretationsmöglichkeiten gibt es wie so oft zuhauf. Aber man würde dem Film wohl zu viele Lorbeeren zukommen lassen, wenn man hier allzu viel Tiefe vermutet. Seine Stärken liegen auch ganz woanders. Mit teilweise lustigen und garantiert abgefahrenen Bildern eröffnet der Regisseur dem Zuschauer nämlich eine Welt, wie man sie zuvor nicht allzu oft gesehen haben dürfte. Rasend schnell geschnitten (Epileptiker aufgepasst!) und mit einem rasanten Electro-Score verstehen tetuso_the_iron_man_coverhämmern die Bilder mit einigen wenigen kleinen Verschnaufpausen unablässig auf einen ein, nur um im nächsten Moment die Drehzahl noch weiter zu erhöhen. Ein auf jeden Fall innovativer japanischer Mindfuck in Reinkultur also, dem aber insgesamt die Zugänglichkeit fehlt, um zu überzeugen.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Tetuso Land: Japan Jahr: 1989 Regie: Shin’ya Tsukamoto Darsteller: Kei Fujiwara, Tomorowo Taguchi, Nobu Kanaoka Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★☆☆☆☆☆☆ 

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