Susanna – Tochter des Lasters
Es regnet Hunde und Katzen, als die hübsche Susanna aus einer Besserungsanstalt abhaut und Unterschlupf auf dem Landgut des Don Guadalupe findet. Nach und nach beginnt die leichte Dame, den Männer auf dem Anwesen den Kopf zu verdrehen, wobei sie sich nicht zu schade ist, auch einmal bei einem Knecht einzukehren, solange es nur zu ihrem Vorteil gereicht. Auf schwere Arbeit hat sie verständlicherweise keine Lust und so hüpft sie, das Kleid stehts vorteilhaft zurechtgerückt, schließlich bis zum Herrn des Hauses, der sich ihrem Charme ebenfalls kaum entziehen kann. Das schmeckt wiederum der Frau Gemahlin überhaupt nicht, der Familienfrieden gerät merklich ins Wanken. Es ist schon merkwürdig, wie sich die Moralvorstellungen im Laufe der Zeit verändert haben. Zumindest wirkt es ein wenig befremdlich, dass der Film in den 50ern erst ab 18 Jahren freigegeben war, denn außer etwas Bein und freigelegten Schultern sieht man hier nicht viel. So wirkt Luis Bunuels bissige Attacke auf das Bürgertum aus heutiger Sicht ein wenig lächerlich, wenngleich man sicher nachempfinden kann, worauf der Regisseur hinaus wollte. So macht etwa das schöngefärbte Happy End mehr als deutlich, wie verlogen und festgefahren so manche bürgerliche Existenz sein kann.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Susana Land: Mexiko Jahr: 1951 Regie: Luis Bunuel Darsteller: Fernando Soler, Rosita Quintana, Víctor Manuel Mendoza, Matilde Palou Weitere Infos: IMDB, Amazon
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