Streets of Philadelphia
Der FBI-Ermittler Joseph Pistone wurde bekanntlich schon in “Donnie Brasco” filmisch gewürdigt – so ganz erschließt sich also nicht, warum Robert Moresco die Geschichte auf niedriger Flamme gleich nochmal aufkocht. Statt Pacino und Depp gibt es in “Streets of Philadelphia” James Marsden und Giovanni Ribisi zu sehen, wobei vor allem letzterer trotz leichtem Hang zum Overacting eine starke Performance abliefert. Der Rest: relativ dröge, um nicht zu sagen eindimensional. Nach einem angenehm unterkühlten Beginn hagelt es Mafiaklischees in rauen Mengen. Opernbegeisterte sizilianische Oldschool-Mobster mit haarigen Ohren und steifem Ehrenkodex auf der einen, der traditionsbrechende amerikanische Nachwuchs auf der
anderen Seite – klar, dass dieser Konflikt nicht ohne Blutvergießen vonstatten geht. Irgendwie will “Streets Of Philadelphia” außerdem auch eine Art Coming-Of-Age-Geschichte rund um drei Freunde sein, wobei das alles derart vorhersehbar und schlicht runtererzählt wird, dass man am Ende selbst die hochgradig unglaubwürdigen Actionszenen dankbar hinnimmt. Kaum zu glauben, dass wir es hier mit dem gleichen Moresco zu tun haben, der für “L.A. Crash” 2004 mit dem Drehbuch-Oscar ausgezeichnet wurde: “Streets of Philadelphia” wirkt leider nur uninspiriert und abgeschaut.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: 10th & Wolf Land: USA Jahr: 2006 Regie: Robert Moresco Darsteller: James Marsden, Giovanni Ribisi, Brad Renfro Weitere Infos: IMDB, Amazon
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