Steiner – Das Eiserne Kreuz
Filme über den 2. Weltkrieg gibt es nicht wenige. Meistens aus der Sicht der Siegermächte erzählt, geraten diese aber nicht selten zu Epen über Ruhm, Ehre und Tod fürs Vaterland. Gerne wird dann dennoch das Etikett “Antikriegsfilm” aufgedrückt, um dem Gemetzel eine Legitimation zu geben. Aber wozu? Krieg ist schmutzig. Wenn sich Menschen an die Kehle gehen ist es schmutzig. Aber, so könnte man jetzt sagen, in einem Antikriegsfilm wird dieser nicht verherrlicht. Das ist wiederum reine Ansichtssache. Denn in den meisten Fällen ist die Aufteilung in Gut und Böse in Filmen über den 2. Weltkrieg ganz klar. Es ist also gut, wenn Nazis abgeknallt und schlecht, wenn die Siegermächte, meistens dargestellt durch die Amis, ins Hintertreffen geraten. Um diesem Dilemma ein Schnippchen zu schlagen, hat Sam Peckinpah den Spieß einfach einmal herumgedreht und die Story aus Sicht der Deutschen erzählt. Und siehe da, es handelt sich trotz Hakenkreuz, Eisernem Kreuz und Gestapo-Spitzeln tatsächlich um Menschen – wer hätte es gedacht. Wobei sich 1943 schon so mancher Endsiegtraum verflüchtigt haben dürfte. So auch bei Feldwebel Steiner (James Coburn), dem mehr das Wohl seiner Mannen am Herzen liegt, als der Ehrgeiz irgendwelcher Vorgesetzter. Besonders tief – also über das übliche Anlegen mit den Oberen und Kriegsgedröhne hinaus – geht der Film dabei nicht. Weder taugen die Dialoge zur weiteren Ergründung der Seelenzustände noch gibt es eine komplexere Handlung die ggf. etwas ans Licht gebracht hätte. Vielmehr ergötzt sich Peckinpah an Slow–Motion-Schieß-und-Sterbe-Einlagen, die fast schon karikierend verzerrt wirken. Tja, da wären wir wieder: Krieg ist schmutzig. Egal ob Anti oder nicht.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Cross of Iron Land: Uk, Deutschland Jahr: 1977 Regie: Sam Peckinpah Darsteller: James Coburn, Maximilian Schell, James Mason Weitere Infos: IMDB, Amazon
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