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Stadt der Gewalt

Mittwoch, 7. April 2010 · Autor: bdm

stadt_der_gewalt_sceneJackie Chan hat sich vor allem mit Slapstick-Martial-Arts und Abenteuerkomödien einen Namen gemacht – Filmkunst geht anders, aber aus dem Mainstreamkino ist der chinesische Superstar längst nicht mehr wegzudenken. Dementsprechend überraschend kommt nun seine Hauptrolle in “Stadt der Gewalt”, einer durchaus ernst gemeinten Mischung aus Action und Drama. Der Film erzählt die Geschichte von Tietou, einem chinesischen Bauern, der illegal nach Japan einwandert und sich in Tokio mit Billigjobs zunächst notdürftig über Wasser hält. Doch bald schon macht Tietou in der Unterwelt Karriere und wird binnen kürzester Zeit Boss einer neuen Triade. Der Erfolg ist nur von kurzer Dauer: die gierig gewordenen Zuwanderer zerfleischen sich selbst und geben so leichte Beute für die alteingessene Yakuza ab. “Stadt der Gewalt” beginnt als zähes Migrationsdrama mit sozialkritischem Anspruch und mutiert dann immer mehr in ein reichlich absurdes Yakuzaspektakel mit Massenkampfszenen auf offener Strasse und anderem Quatsch. Chan spielt furchtbar und kann sich in seiner Rolle noch nicht einmal hinter seinen Kampfkünsten verstecken – von den Nebendarstellern will ich gar nicht erst anfangen. Das Schlimmste an dieser Direct-To-DVD-Gurke ist aber das hohle, komplett humorfreie Pathos: stadt_der_gewalt_coverwie in so vielen chinesischen Produktionen beschwört man auch hier wieder Traditionstreue und Zusammenhalt. Dass die Ironie nicht gerade eine chinesische Erfindung ist dürfte hinlänglich bekannt sein – im Zusammenhang mit Machwerken wie “Stadt der Gewalt” tut diese Tatsache doppelt weh.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: San suk si gin Land: Hong Kong Jahr: 2009 Regie: Derek Yee Darsteller: Jackie Chan, Naoto Takenaka, Daniel Wu Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★☆☆☆☆☆☆☆☆ 

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