Stadt als Beute
Die Proben zu Réne Polleschs Theaterstück “Stadt als Beute” sind Dreh- und Angelpunkt dieser episodenhaft angelegten “Berlin Stories” um die Schauspieler Lizzy, Marlon und Ohboy. Der Theatermensch darf sich selbst spielen und damit dem flott inszenierten, von pulsierenden Beats angetriebenen Großstadtfilm den nötigen intellektuellen Input geben. Dass er dabei immer mal wieder ein bisschen über die Stränge schlägt, lässt sich verschmerzen. Denn abgesehen davon ist diese Low-Budget-Produktion proppevoll mit allem, was man sich für das junge deutsche Kino immer wünscht. Einzelschicksale, starke Dialoge, Situationskomik, schräge Figuren, guter Sound und noch bessere Schauspieler – das Regie-Dreigestirn Irene von Alberti, Miriam Dehne und Esther Gronenborn ist immer ganz nah dran an am modernen Leben in der Haupstadt. Darüber hinaus ist “Stadt als Beute” natürlich auch ein Film, der die Frage stellt, wie relevant Theater, Kino und Kunst heute überhaupt noch sind. Wir wissen: da ist noch einiges an Luft nach oben. Aber immerhin ist man mit Produktionen wie dieser auf dem richtigen Weg dorthin.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Stadt als Beute Land: Deutschland Jahr: 2005 Regie: Irene von Alberti, Miriam Dehne, Esther Gronenborn Darsteller: David Scheller, Julia Hummel, Stipe Erceg, Inga Busch, Richard Kropf Weitere Infos: IMDB, Amazon
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