Soul Kitchen
Faith Akin inszeniert mit “Soul Kitchen” einen typischen deutschen Durchschnittsfilm: weder gut noch sonderlich schlecht, belanglos vor sich hin plätschernd, voller Phrasen über das Scheitern, Aufstehen, Weitermachen. Das muntere Stehaufmännchen ist in diesem Fall Zinos (Adam Bousdoukos), der am Rande von Hamburg eine schäbige Kaschemme betreibt, in der es nicht nur bodenständiges Essen gibt, sondern auch eine große Portion Tristesse gratis dazu. Das interessiert Zinos aber nicht sonderlich: er liebt seinen Laden und das Geld reicht auch gerade so aus, um, ganz obligatorisch, über die Runden zu kommen. Die Probleme fangen erst an, als er einen Bandscheibenvorfall bekommt, Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) aus dem Knast auftaucht und seine Freundin sich nach China verabschiedet. Aber ja, Zeiten des Umbruchs beinhalten auch immer die Chance zur Veränderung und Zinos gehört nicht zur Weichspüler-Fraktion, die gleich das Handtuch wirft. Der Film gibt sich betont lässig und sehr überraschungsarm, was aber nicht unbedingt über die unterhaltsamen Charaktere hinwegtäuscht. Von diesen lebt “Soul Kitchen” in erster Linie auch – den mehr hat der Film wie schon erwähnt nicht zu bieten. Bleibt zu hoffen, dass Fatih Akin sich wieder Stoffen wie “Gegen die Wand” zuwendet, ansonsten dürfte sich der Regisseur schnell in die ewigen Weiten der Bedeutungslosigkeit verabschieden, um es sich dort mit so manch anderem Filmemacher aus Deutschland gemütlich zu machen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Soul Kitchen Land: Deutschland Jahr: 2009 Regie: Fatih Akin Darsteller: Adam Bousdoukos, Moritz Bleibtreu, Birol Ünel Weitere Infos: IMDB, Amazon
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