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Sonatine

Freitag, 6. Januar 2012 · Autor: Mr. J.

sonatine_scene“Sonatine” gilt als Takeshi Kitanos internationaler Durchbruch und man stellt sich unweigerlich die Frage, warum genau er es ausgerechnet mit diesem Film geschafft hat. Die Story-Idee ist schon einmal nicht schlecht. Murakawa (Takeshi Kitano) hat absolut keine Lust mehr auf seinen Job als Yakuza. Leute töten, erpressen und dabei doch nie großartig etwas zu reißen, scheint auf die Dauer große Verschleißerscheinungen hinsichtlich der Motivation hervorzurufen. Angesichts dessen verwundert es nicht, dass er äußerst lustlos und gelangweilt mit seiner Gang nach Okinawa aufbricht, um dort einen Streit zu schlichten. Der Auftrag mißlingt gründlich und Murakawa muss samt Begleitern in einem idyllisch gelegenen Strandhaus untertauchen. Was dann folgt kann wahlweise entweder als Kunstgriff ansehen oder einfach nur als elendige Langeweile, jedenfalls fokussiert sich der Mittelteil des Films fast völlig auf die untergetauchten Gangster. Und was tut man, wenn man nichts zu tun hat und die Zeit nicht vergehen will? Richtig, man spielt Frisbee, kämpf im Sumo-Stil um die wette und verulkt sich gegenseitig. Die Darsteller mögen sich bei diesen Aktivitäten köstlich amüsiert haben, sonatine_coverder Zuschauer tut es weniger. Der Versuch, die kontrastierenden, teils brutalen Gewaltszenen mit der sehr ruhigen, nachdenklichen Grundstimmung in Einklang zu bringen, geht in diesem Fall nicht auf. Trotz Kitanos sehr gutem Schauspiel wirkt “Sonatine” insgesamt zu gekünstelt und gewollt.

Zusätzliche Informationen zum Film

Originaltitel: Sonatine Land: Japan Jahr: 1993 Regie: Takeshi Kitano Darsteller: Takeshi Kitano, Aya Kokumai, Tetsu Watanabe Weitere Infos: IMDB, Amazon

Redaktion:
★★★★★☆☆☆☆☆ 

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Leser: 9.0/10 (1 Bewertung eingegangen)
Sonatine, 9.0 out of 10 based on 1 rating

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