So finster die Nacht
Das ist wirklich Innovation pur, was der schwedische Regisseur Thomas Alfredson hier auf so famose Art geschaffen hat. Ein gesichtsloses Stockholmer Viertel stellt den Ausgangspunkt bei diesem so grausigen wie schönen und zerbrechlichen Zueinanderfinden zweier äußerst ungleicher Kinder dar. In diesem Fall sind es das Dauer-Mobbing-Opfer Oskar (Kare Hedebrand) und das nimmersatte Vampirmädchen Eli (Lina Leandersson) die auf einem Spielplatz zueinander finden, um fortan ein merkwürdig Duo abzugeben, das sich eigentlich hätte nie begegnen dürfen. Denn Eli ist hungrig… Wer nun auf ein genretypisches Vampir- Gemetzel hofft, wird bitterlich enttäuscht werden. Zwischen viel Drama, ein bisschen Blut und einem Hauch Romanze manövriert der Film in unabgenutzten Bildern umher und wird nicht zuletzt vom guten Spiel der beiden Jungdarsteller getragen. Es wurde aber auch langsam Zeit, dass im eingestaubten Horror-Genre etwas passiert. Die schier unzähligen Teenager-Renn-Weg-5-Teiler dürften auch den letzten Die-Hard-Fan nur noch gelangweilt haben. So kommt dieses Werk gerade zur rechten Zeit um die Kategorie Horror aufzumischen, zu überwinden und um in ein ganz eigenes Universum aus langsamen, getragenen Bildern und einem sehr eigenen Erzählstil vorzudringen. Bleibt zu hoffen, dass uns dieser Regisseur erhalten bleibt um uns noch mit so manchem interessanten Werk zu überraschen.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Låt den rätte komma in Land: Schweden Jahr: 2008 Regie: Tomas Alfredson Darsteller: Kåre Hedebrant, Lina Leandersson Weitere Infos: : IMDB, Amazon
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