Slumming
Der Tunichtgut Sebastian (August Diehl) und sein WG-Mitbewohner Alex lassen keine Gelegenheit aus, um der Menschheit zu zeigen, was sie von ihr halten. “Slumming” nennen sie es, sich in heruntergekommenen Kaschemmen herumzutreiben und derbe Späße auf Kosten gescheiterter Existenzen zu treiben. Vor allem der reiche Sebastian tut sich bei diesen Spielchen besonders hervor. So verwundert es nicht, dass er auf die – zugegebenermaßen lustige – Idee kommt, einen Volltrunkenen über die naheliegende Grenze nach Tschechien zu bringen und ihn dort seinem Schicksal zu überlassen. So unterschiedlich sich Sebastian und Kallmann, so heißt der Betrunkene, auf den ersten Blick auch sein mögen – beim näheren Hinschauen gleichen sie sich enorm. Beide haben nicht viel für die restliche Bevölkerung übrig, nur dass der eine sich in den Alkohol flüchtet und der andere verbittert Gericht über sie hält. Michael Glawoggers überragender Film hält einiges an Ideen und witzigen Dialogen bereit: vor allem wenn Paulus Manker als Säufer zur Höchstform aufläuft, lernt man “Slumming” zu schätzen. Gute Story, gelungene Bilder und Erzählweise – es verwundert immer wieder, welchen hohen Standard Österreich im Drama-Sektor setzt. Das gilt besonders für die realistischen Darstellungen, bei denen regelmäßig das Maximale aus den Schauspielern herausgeholt wird.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Slumming Land: Österreich, Schweiz, Deutschland Jahr: 2006 Regie: Michael Glawogger Darsteller: Paulus Manker, August Diehl, Pia Hierzegger Weitere Infos: IMDB, Amazon
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