Shaft
Was für ein Film. “Shaft”, eines der wohl bekanntesten Blaxploitation-Werke, gibt dem schwarzen Amerika einige Jahre nach Aufhebung der Rassentrennung seinen ersten großen Leinwandhelden, einen Harlemer Superdetektiv, den man ohne zu übertreiben als eine Mischung aus James Bond und Dirty Harry bezeichnen kann. Mit unverhohlener Genugtuung spielt Richard Roundtree diesen smarten Schnüffler, der sich von keinem Weißbrot der Welt in die Suppe spucken lässt, kreuz und quer durch Uptown New York vögelt, in jeder Lebenslage einen bissigen Onliner auf Lager hat und nebenbei noch einen Trupp Black-Panther-Aktivisten in den Krieg mit einer Mafiafamilie führt. So wichtig das alles als Zeitdokument auch sein mag, unter dem Strich ist “Shaft” leider zu sehr um die Hippness seiner Hauptfigur bemüht – und zu wenig um dem Film als solchen. Abgesehen von Roundtree, dem markanten Soundtrack aus der Feder von Isaac Hayes und wunderbar schmuddligen Großstadtbildern hat der Streifen denn auch nicht viel mehr zu bieten als schlechte Nebendarsteller, lahme Spannungsszenen und mehrminütige Leerlaufphasen, in denen gleich gar nichts passiert. Mehr Charme als das flache Remake mit Samuel L. Jackson hat das allemal, aber auch eine schwarze Alpha-Rüden-Geschichte ist nun mal nicht automatisch eine gute Alpha-Rüden-Geschichte.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Shaft Land: USA Jahr: 1971 Regie: Gordon Parks Darsteller: Richard Roundtree, Moses Gunn, Charles Cioffi Weitere Infos: IMDB, Amazon
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