Seine Kugeln pfeifen das Todeslied
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz des Genres: wenn im Italo-Western zwei alte schießwütige Freunde aufeinandertreffen, bedeutet das für diejenigen, die den beiden in der Vergangenheit böse mitgespielt haben, das denkbar schlechteste. Hauptgegner ist diesmal kurioserweise die
Mutter eines der Revolverhelden, die ihren Ehemann kaltblütig abserviert und den Sohn samt Amme in die Wüste geschickt hat. Doch auf das Zweierteam ist Verlass und jeder bekommt, was er verdient – und so manches Mal auch mehr. Unter’m Strich ist dieser unter der Regie von “Django 2″-Macher Ferdinando Baldi entstandene Streifen also genau das, was man vermutet und leider schon sehr oft gesehen hat: nicht allzu tiefgehende Rachekost. Wenn alles passt, dann springt da auch trotz eines dünnen Plots mal ein Klassiker raus, doch davon ist “Seine Kugeln pfeifen das Todeslied” meilenweit entfernt. Es wird auf die altbekannten, immergleichen Bilder zurückgegriffen, innovative Ideen sucht man vergeblich und dementsprechend wenig unterhaltsam ist das Gesamtresultat. Der Versuch, eine halbwegs vernünftige Handlung zu platzieren, indem man sich die Zeit nimmt, auch über die Beweggründe des Rachezuges aufzuklären scheitert letzten Endes doch und verkommt zu einer reinen Lachnummer. Es spricht wenig dafür, sich diesen Film anzusehen. Western-Fans, die auf härtere Kost stehen, werden ihn sich trotzdem antun und zumindest von der Kaltblütigkeit, mit der hier gemordet wird, nicht enttäuscht sein.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Il pistolero dell’Ave Maria Land: Spanien, Italien Jahr: 1969 Regie: Ferdinando Baldi Darsteller: Leonard Mann, Luciana Paluzzi, Pietro Martellanza Weitere Infos: IMDB, Amazon
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