Schwerkraft
Ein recht schlicht gehaltener deutscher Film im Fahrwasser von “Breaking Bad” und “Fight Club”. Der Bankangestellte Frederick Feinermann (Fabian Hinrichs) bekommt nach dem Selbstmord eines Kunden keinen Boden mehr unter die Füße. Das zufällige Wiedersehen mit seinem alten, gerade aus dem Knast entlassenen Kumpel Vince (Jürgen Vogel) wird zum Wendepunkt in seinem Leben. Der graue Büromensch beginnt eine kriminelle Karriere: das bringt einerseits das Ego wieder auf Vordermann, schafft andererseits aber natürlich auch einen Haufen anderer Probleme. “Schwerkaft” ist als Zwitter aus Drama und Komödie angelegt und leider durchgehend nur so spannend wie ein Film mit schlecht geschriebenen, unterentwickelten Charakteren nun mal sein kann. Da wird eine Geschichte nach der anderen angerissen, eine, ach was, die Frau taucht natürlich auch noch auf – und am Ende ist sich Langfilmdebütant Maximilian Erlenwein noch nicht einmal zu schade dafür, seinen Film auf eines dieser unsäglichen “Große-Entscheidung-am-Bahnhof”-Finale zulaufen zu lassen. Jürgen Vogel spielt den stillen Knastbruder mit großflächigen Tattoos und kaputter Seele wie gewohnt mit großer physischer Präsenz, Hinrichs, von Waldstätten, Merten und der Rest der Darstellerriege sind eher auf dem Niveau einer ARD-Eigenproduktion unterwegs. Gesellschaftskritisch soll das alles sicher auch noch irgendwie sein, wegen Wirtschaftskrise und so. Dankend abgelehnt, nicht so.
Zusätzliche Informationen zum Film
Originaltitel: Schwerkraft Land: Deutschland Jahr: 2009 Regie: Maximilian Erlenwein Darsteller: Fabian Hinrichs, Jürgen Vogel, Nora von Waldstätten Weitere Infos: IMDB, Amazon
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